1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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sterben. Waldlos find die äußersten Polarländer, die Wüsten
Afrikas und Asiens, die Steppen Rußlands, die Prärien, Sa-
vanneu, Llonos und Pampas Amerikas. Die Baumlosigkeit der
Steppen ist eine Folge der langen Zeiträume von Trockenheit;
nur innerhalb der Wendekreise und in der subtropischen Zone,
wo eine Scheidung von nasser und trockener Jahreszeit eintritt,
finden sich Steppen. Doch folgen die Bäume den Flußlinien und
dringen in das waldlose Gebiet vor.
Zwischen der Continental- und der Inselflora besteht ein
oft sehr bedeutender Unterschied, begründet in klimatischen und geo-
logischen Verhältnissen. Die Inselflora steht durch die Einwander-
nngen zu einem bestimmten Continent in Beziehung, doch ist dabei
der geographische Abstand keineswegs allein entscheidend. Nach
ihrer Flora gehören die Azoren und Island zu Europa, St. He-
leua und Ascensiou zu Afrika und Kergueleu's Island zur Iusel
Feuerland und zu Südpatagonien. In der Regel entsprechen
auch die Inselfloren in ihrem Vegetationscharakter einer höhern
Breite, als die ihnen zunächst gelegenen Continentalfloreu habeu,
mit denen sie in gleicher Breite liegen. Die canarischen Inseln
haben eine Mediterrauslora und liegen doch viel südlicher als das
Mittelmeer. Die eingewanderten Pflanzen überwuchern gewöhnlich
auf den oceanischen Inseln und zählen mehr Individuen als die
endemischen oder einheimischen. Eigentümlich ist es, daß unter
den endemischen Gliedern der Inselflora einjährige Gewächse sehr
selten oder gar nicht vorkommen, während sich dagegen emigrirte
einjährige Pflanzen mit Leichtigkeit ausbreiten.
§ 2.
Verbreitung der Thiere.
Thiere halten sich überall auf, in der Luft, im Wasser und
iu der Erde. Sie sind aber meist abhängig von dem Klima und
von der Pflanzenwelt. Die meisten Thiere haben Verlangen nach
Wärme, deshalb herrscht auch bezüglich der Thierwelt nach dem
Aequator zu Reichthum und nach deu Polen hin Armuth. Zwischen
den Wendekreisen erreicht ihre Zahl das Maximum, weil eben hier
das Maximum der Wärme und die kleinste Differenz zwischen den
jährlichen Temperaturschwankuugeu vorkommt. Zwar können die
Thiere vermöge ihrer Lebenswärme, die eine Wirkung des che-
mischen St-ffwechfels und der Muskelcontraetion ist, gegen die
Wärmeabnahme reagiren, jedoch nur bis zu einem gewissen Grade
mit Erfolg. In dem Wärmebedürsniß und der davon abhängigen