1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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gebiet, Kanori im Westen des Tsadfees, die Tebn in der
libischen Wüste, die Aschanti und Dahomeh, Völker von
Wadai, Darfur und Kordofan. Die Fnlah, welche mit
Negern vermischt im Sudan leben, gehören nicht zur Negerra^e.
Negerartige Völker sind die Somali, Gallas, Suaheli und
Congovölker.
Die Malaien bilden den Uebergang von den Negern zum
kaukasischen und mongolischen Stamm. Sie sind im Allgemeinen
von wohlgebildetem und kräftigem Körperbau; der Schädel ist
schmal, die Nase dick und breit, der Mund groß, die obere Kinnlade
etwas vorstehend, die Stirn hoch, die Lippen sind wulstig und dick, das
schwarze Haar ist grob und dick, der Bart schwach, die Haut sieht
gelb oder braun aus. Sie bekunden einen gewissen Freiheitssinn
und ein höheres Streben, halten aber, arbeitsscheu und gemächlich,
wie sie sind, alles Arbeiten uni Geld und Unterhalt für eine
ihrer unwürdige Beschäftigung, während sie in Diebstahl und
Menschenraub nichts Bedenkliches finden. Nach ihrer Tradition
ist ihr Ursitz, von wo aus sie sich auf den ostasiatischen Inseln
und auf Malacca verbreitet habeu, iu der Umgebung des Vulkans
Merapi im Innern Sumatra's zu suchen. Sie bewohnen Ma-
lacca und die südostasiatische Inselwelt bis Neuguinea.
Die Amerikaner, auch Indianer und Rothhäute genannt,
sind kleiner und schwächlicher gebaut als die Völker der alten
Welt; die Stirn ist niedrig, die Backenknochen sind wie bei den
Mongolen hervortretend, die kleinen Augen liegen in tiefen Höhlen,
das Haar ist dünn und struppig, der Bart fehlt wie bei den
Mongolen beinahe ganz, die Haut ist kupferfarbig. In Rücksicht
auf die Culturstufe, auf welcher diese Ureinwohner Amerikas zur
Zeit der Entdeckung standen, lassen sich zwei Gruppen unter-
scheiden: 1. die enltivirten Indianer: Azteken, Tolteken, Mayas
in Mexico und Centralamerika und die Quechua und Aymara
ini Inkareiche, von Bogota bis zur chilenischen Grenze; 2. die
enltnrlosen Indianer im übrigen Amerika: Athabasken Algon-
kins, Sioux oder Dakota, Pawnies, Comantschen, Apachen, Ko-
lufchen in Nordamerika; Caraiben, Tupi, Botukudeu, Patagonen
in Südamerika.
Die Kankafier, der Kernstamm der Menschheit, zeichnen
sich aus durch hohen Wuchs, das Ebenmaß aller Theile, einen
schön gewölbten Schädel, starken Bart, weiße Haut, seidenartiges
seines Haar. Blondes Haar und blaue Augen waren früher in
Mitteleuropa häufig, sind aber jetzt seltner zu sindeu, vielleicht
deshalb, weil das Leben in dieser Gegend entschieden ein süd-