1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Linie, welche man sich gleich weit von beiden Polen entfernt um
die Erde gezogen denkt und die die Erde in die nördliche und
südliche Halbkugel theilt. Parallel mit dem Aequator denkt man
sich bis zu den Polen je 90 Kreise gezogen, welche Breiten- oder
Parallelkreise heißen. Besonders bervorgehoben werden auf dem
Globus die Wende- und Polarkreise: der Wendekreis des
Krebses auf der nördlichen und der Wendekreis des Steinbocks
auf der südlichen Halbkugel, je 23v20 vom Aequator entfernt, ferner
der arktische oder nördliche Polarkreis und der antarktische
oder südliche Polarkreis, je 66v20 vom Aequator entfernt. Die
Linien, welche den Aequator rechtwinklig schneiden und durch die Pole
um die Erde herum gehen, 360 an der Zahl, stellen die Meridiane
oder Längenkreise vor, von denen der O-Meridian besonders
hervorgehoben ist. Er theilt die Erde in die östliche und West-
liche Halbkugel. Manchmal findet man am Globus noch einen
kleinen Meffingring, welcher um den Nordpol gedreht werden
kann. Er heißt Stundenring und ist in zweimal 12 Stunden
getheilt, welche von der rechten zur linken Hand gezählt werden.
Einzelne Theile der Erdoberfläche werden durch Karten dar-
gestellt, die natürlich kein so getreues Abbild geben können, als
der Globus. Man nennt die Darstellung der Kugel oder eines
Theiles ihrer Oberfläche auf einer Fläche durch gerade Linien,
welche einander entweder parallel sind oder nach einem gegebenen
Punkte zusammenlaufen, Protection. Wenn die Entfernungs-
linien senkrecht auf der Projectionsebene stehen, indem man sich
das Auge unendlich weit von der Erde entfernt denkt, so daß die
Gegenden außerhalb der Mitte sehr verkürzt erscheinen, so heißt
die Projection orthographisch. Denkt man sich das Auge
des Beobachters in das Ende eines Durchmessers, so daß es
nach der durchsichtig gedachten concaven Hälfte der Erde sieht,
so entsteht eine perfpectivifche Projection der Kugelfläche auf die
Ebene eines größten Kreises, nach dessen Pol die Entsernungs-
linien gezogen werden, und das Bild ist in der Mitte etwas ver-
kürzt. Man nennt das die ftereographische Projection.
Außer diesen Projectionen unterscheidet man noch die centrale
und cylindrische. Erstere erhält man, wenn man sich das
Auge im Mittelpunkt der Erde und an dem Ende ihres Radius
eine auf demselben senkrecht stehende Tafel denkt und alsdann
vom Mittelpunkte aus durch mehrere Punkte der Erdoberfläche
bis an die Tafel Linien zieht; letztere dagegen, wenn man die
Oberfläche der Erdkugel als Mantel eines Erfinders betrachtet
und sie als solchen in ein Parallelogramm ausplattet, so daß