1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Sonnennähe oder im Perihelium, in A aber in der Sonnen-
ferne oder in dem Aphelium. Den 1. Januar befindet sie sich
im Perihelium, den 2. Juli im Aphelium. Da nun die Erde nicht
immer gleich weit von der Sonne entfernt ist, so bewegt sie sich
auch nicht immer mit derselben Geschwindigkeit. In der Sonnen-
nähe bewegt sie sich schneller als in der Sonnenferne, weil sie
von der Sonne stärker angezogen wird. Bewegt sie sich von k
nach B etwa in einem Tage, so gelangt sie in der Sonnenferne
von A nach 0 ebenfalls in einem Tage; der Weg kb ist aber
größer als der Weg A 0, folglich bewegt sie sich von k nach B
rascher als von A nach 0. Diese verschiedene Geschwindigkeit
in der Bewegung der Erde erfolgt ganz gesetzmäßig: die Radien-
veetoreu beschreiben in gleichen Zeiten gleiche Flächen-
räume. In der Figur wird der vom Radiusvector beschriebene
Flächenraum dargestellt durch die Dreiecke kbs und S A 0, welche
gleich sind, sobald die Zeichnung richtig ist.
Eine Folge davon, daß sich die Erde bald schneller, bald lang-
samer bewegt, ist die verschiedene Länge der Jahreszeiten:
der Herbst dauert 89 Tage 17 Stunden, der Winter 89 Tage
1 Stunde, der Frühling dagegen 92 Tage 22 Stunden und der
Sommer gar 93 Tage 12 Stunden. Freilich wird das nicht
immer so bleiben, da die Apsidenlinie keine ganz constante Lage
hat und sich verändern kann; nach 21000 Iahren wird das
Perihelium zuni Aphelium. Adh^mar knüpft daran wichtige
Folgerungen für die Eiszeit. Da nämlich Herbst und Winter
aus der südlichen Halbkugel 7 Tage länger dauern, so wird der-
selben auch kein so großes Wärmequantum zugeführt, als der
nördlichen Halbkugel, die ein um 7 Tage längeres Sommerhalb-
jähr hat. Nach Verlauf von —= 10500 Iahren wird aber
die Ordnung der Jahreszeiten in Bezug auf die Hauptpunkte
der Eklipkik umgekehrt sein und dann die nördliche Halbkugel ein
längeres Winterhalbjahr bekommen, so daß sie in der längern
kälteren Zeit, deren Nächte auch 168 Stunden länger als die
Tage sind, mehr Wärme durch Ausstrahlung verliert und im
Sommer ein geringeres Quantum von Wärme aufnimmt, als
die südliche Halbkugel. Seit dem Jahre 1248 erkaltet die nörd-
liche Halbkugel und vielleicht kehrt für den Norden derselben nach
10000 Iahren eine ähnliche Eiszeit wieder, wie sie vor diesem
Zeitraum vorhanden war. Eine weitere Folge der ungleich-
förmigen Bewegung der Erde um die Sonne ist die ungleiche