1880 -
Dresden
: Salomon
- Autor: Winkler, Florens
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt, Schullehrerseminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Quadratzahlen der Entfernung zunehmen und die Summe aller
materiellen Theile der Sonne nach Encke das 359551 fache der
Erdmasse ist, so kann die Schwere an der Oberfläche der Sonne
359551
nur -— 28,63 mal so groß sein, als die Schwere an der
112,052
Oberfläche der Erde.
Auf der Oberfläche der Sonne bemerkt man durch das Fern-
rohr bald mehr, bald weniger dunkle Flexen, welche am Westrande
der Sonnenscheibe erscheinen, sich nach dem Ostrande hin bewegen
und dort verschwinden. Da dieselben Flecken nach ungefähr 12
Tagen am Westrande der Sonne wieder erscheinen, so kann man
mit Recht auf die Axendrehnng der Sonne von Osten nach
Westen schließen, welche in 25,s? Tagen stattfindet. Gerade in
der Nähe des Sonnenäquators sind die Flecken, Sonnenflecken,
in einem Gürtel von etwa 12" Breite am häusigsten und besitzen
dort eine Bewegung im Sinne der Axendrehung mit einer Ge-
schwindigkeit von 26 Meilen in einer Stunde. Neben den Sonnen-
flecken bemerkt man hellere Stellen, die ein intensiveres Licht haben
und als Sonnenfackeln bezeichnet werden. Die Sonnenflecken
wurden zuerst von Fabricius 1611 und dann von Galilei 1612 be-
merkt und gaben Veranlassung zu einer eigentümlichen Ansicht von
der Sonne, die namentlich von Hörschel ausgebildet wurde. Her-
schel meint, der Sonnenkörper sei eine dunkle Kugel, umgeben
von drei Umhüllungen, zu unterst von einer wolkenartigen Dunst-
hülle, darüber von einer leuchtenden Lichthülle oder Photosphäre
unv zu oberst von einer nicht leuchtenden, aber von der Photo-
sphäre erleuchteten Atmosphäre. In Folge gewaltiger Revolu-
tionen auf der Sonnenoberfläche wären nun vielleicht an einzelnen
Stellen die Umhüllungen gerissen, so daß man den dunklen Kern
erblicken könne oder einen Sonnenflecken sehe, während daneben
die zur Seite geschobene Lichtmasse schärfer hervortrete und als
Sonnenfackel erscheine.
In unseren Tagen, namentlich durch Beobachtungen bei den
totalen Sonnenfinsternissen am 18. Juni 1860, am 7. August
1869 (nur im nördlichen Asien und Amerika sichtbar) und am
18. August 1868, hat mau eine andere Theorie der Sonnen-
flecken aufgestellt. Rings um den verfinsterten Mond erschienen
auf der dahinter befindlichen Sonnenscheibe mattleuchtende rosa
und violett gefärbte Hervorragungen, Sonnenfackeln oder Pro-
tuberanzen, welche wie gewaltige Berge aufleuchten iu die matter
leuchtende Corona oder Lichtkrone.