1909 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Gockisch, Paul, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Das Meer: Wirtschaftliche Bedeutung, Bewegungen des Meeres.
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würmchen Licht zu entwickeln imstande sind und deren Leuchten durch Wärme und
Reibung (Schiffsfurche) begünstigt zu werden scheint.
5. Wirtschaftliche Bedeutung der Meere. War früher das Meer länder-
und völkertrennend, so ist es heute das Element, das durch die Schiffahrt die
ganze Erde miteinander verbindet, der Tummelplatz des Warenverkehrs und
des Frachtfuhrwesens. Dabei haben die Ozeane, deren Gegenküsten nicht
allzuweit entfernt sind, den größeren Vorzug. Ganz besonders ist der 8-förmig
gekrümmte Atlantische Ozean, dessen Ränder im nördlichen Teile durchschnitt-
lich etwa 4000 km voneinander abstehen, das Mittelmeer der Neuzeit geworden.
Er ist sehr begünstigt vor dem Stillet! Ozean, dessen Ränder zwischen Panama
und Hinterindien um rund die halbe Äquatorlänge voneinander entfernt sind.
Die Meere sind die Hautspender der Niederschläge auf der Erde.
Aber sie bringen uns auch unmittelbar Nutzen durch ihre tierischen, pflanz-
lichen und mineralischen Erzeugnisse. An Fischen, Muscheln, Krebsen,
Edelkorallen (an der algerischen und tunesischen Küste), Schwämmen (bei Kreta,
an den Küsten Syriens und Nordafrikas) usw. am reichsten ist der Atlan-
tische Ozeau, ihm folgt nahe der nördliche Teil des Stillen Ozeans, der
jedoch weit größere Mengen an wertvollen Pelzrobben besitzt. Viel ärmer
an Nutzfischen ist der Indische Ozean, der dafür den andern Meeren durch
Perlenfischerei (im Roten Meere, im Persischen Golf und bei Ceylon) über-
legen ist, die auch in den tropischen Teilen des Atlantischen (bei den Bahamä-
Inseln und der Landenge von Panamä) und des Stillen Ozeans (im Austrat-
Asiatischen Mittelmeere) betrieben wird.
Die Gesamtansbeute der ozeanischen Fischerei wird auf jährlich 1 Mil-
liarde Mark berechnet. Den Hauptanteil daran haben die Union (über 200 Mill.
Mark), Großbritannien, Kanada, Norwegen, Japan, Rußland-Finnland, Frankreich,
Holland. Das Deutsche Reich gewinnt nur für 30 Mill. Mark, noch nicht 3% der
Gesamtausbeute.
An pflanzlichen Erzeugnissen der Meere wird besonders Seegras
als Stoff zum Polstern und Seetang zu Viehfutter, Streumaterial und
Dünger verwendet; auch dient er zur Gewinnung von Jod. An minera-
tischen Produkten liefert das Meer Seesalz, das in Salzgärten, besonders
an den Küsten Italiens, Dalmatiens, der Bretagne, Portugals, Spaniens,
Oberguineas, gewonnen wird. Gib an, wie die Kochsalzgewinnung in den
Salzgärten erfolgt! y
6. Bewegungen bcc? Meeres. Das Meer hat dreierlei Arten von Be-
wegung: 1. Wellen, 2. Gezeiten, 3. Strömungen.
1. Die Wellen werden hervorgerufen durch den Druck des Windes auf den leicht
nachgebenden Wasserspiegel. Sie bestehen aus Wellenbergen und Wellentälern.
Die Wasserteilchen machen nur eine vertikale Bewegung, etwa wie die Halme eines
Ährenfeldes, über das der Wind fortweht, und darum bleiben Gegenstände, die im
Meere schwimmen, an derselben Stelle, soweit sie nicht von Strömungen, Wind
und Flutwelle fortgetrieben werden. Nach dem Trägheitsgesetze pflanzt sich die Wellen-
bewegnng auch nach dem Aufhören des Windes fort und heißt dann im Gegensatze
zu den unmittelbar durch den Wind hervorgerufenen Wellen Dünung. Je nach