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1. Größere Schul-Geographie - S. 23

1884 - Breslau : Hirt
Die Erde als physischer Körper betrachtet. 23* Salz -Seeen. Alle Landseeen mit Abfluß gehören zur ersteren Klasse; viele derjenigen, welche keinen Abfluß haben, zur zweiten; besonders reich daran ist Asien; der berühmteste aller Salzseeen ist das tote Meer. Sirandseeen sind Süßwasserseeen, welche mit dem Meer in Verbindung stehen. — Vor einigen Flüssen haben sich schmale, mit der Küste parallel streichende Landzungen ge- bildet, an den Küsten der Ostsee Nehrung, an denen des adriatischen Meeres Lido genannt, welche das Süßwasser als Haff oder Lagune vom Meere ab- scheiden. Eine erweiterte Mündungsbucht unter Vorlagerung kleiner Inseln, jedoch nicht haffartig vom Meere geschieden, nennt man Liman (Dnjepr). Z) Die Atmosphäre.*) § 19. Die atmosphärische Luft, welche unsere Erde einhüllt, besteh^ wesent- lich aus einem konstanten Gemenge von Sauerstoffgas (21 Raumteile) und Stickstoffgas (79 Raumteile); dazu kommt noch Kohlensäure in sehr geringer, Wasserdampf in sehr veränderlicher Quantität. Die Erscheinungen, welche sich, bedingt durch die Haupteigeuschasten der Atmosphäre, nämlich Schwere und Expansion, sowie infolge der ungleichen Verteilung der Wärme und des Wasserdampfes und dessen Ausscheidung aus der Atmosphäre, endlich durch Luft- strömungen in derselben zutragen, nennt man*Meteore, die Lehre dieser Er- scheinungen Meteorologie. — Die Dichtigkeit der Luft nimmt ab mit der Er- Hebung über die Meeresfläche, daher ist das Barometer, welches die Dichtigkeit der Luft mißt, das bequemste Mittel, die Höhe eines Ortes zu bestimmen. § 20. Sehr wichtig sind die Bewegungen der Atmosphäre, die sich uns je nach ihrer Stärke als Wind, Sturm, Orkan zu erkennen geben, und die wir nach der Himmelsgegend benennen, aus welcher sie kommen. Die Ursache davon, daß innerhalb der Atmosphäre überhaupt Bewegung stattfindet, liegt in der ungleichen Erwärmung derselben; denn wärmere Luft ist leichter als kältere, und steigt deshalb auf bis in eine Luftschicht von gleicher Dichtigkeit, während kältere Luft unten hinzufließt und den von jener verlassenen Raum einnimmt. Die Atmosphäre wird aber nicht direkt von der Sonne erwärmt, vielmehr läßt sie die Sonnenstrahlen durch sich hindurch, ohne von ihnen er- wärmt zu werden; erst die seste Erdrinde und das Wasser nehmen die Wärme an (und zwar auf ungleiche Weise, indem sie das Land stärker erwärmt, als das Wasser, und dürres Land wiederum stärker, als mit Vegetation bedecktes) und teilen sie der Luft mit; daraus und aus der nach oben zu abnehmenden Dichtigkeit derselben erklärt es sich auch, daß die Luftwärme mit der Entfernung von der Erdoberfläche abnimmt (im allgemeinen um 1^°C. bei 160 m Erhebung). Wie in einem geheizten Zimmer eine Luftzirkulation in der Art stattfindet, daß die erwärmte Luft am Ofen aufsteigt und sich an der Decke verbreitet, während unten die kältere Luft zufließt, so steigt von den Ländern der heißen Zone fortwährend die stark erwärmte Lust senkrecht in die Höhe und fließt oben nach beiden Polen ab (Äqnatorialströme), während zu ihrem Ersätze unten von beiden Polen her unaufhörlich kalte Luft nach dem Äquator fließt (Polarströme). Die Richtung aus O. und W. erhält der Wind erst durch die Rotation der Erde. Wenn in der nördlichen Hemisphäre nördlich von uns ein Nordwind entsteht, so geht derselbe nicht allein nach S., sondern auch noch immer zugleich mit der Erde nach O. Da er nun auf feinem Wege nach S. zu Erdpunkten gelangt, welche eine größere Geschwindigkeit nach O. haben als er selbst, so muß *) Vgl. zu dieser und den folgenden Seiten Hirts Geographische Bildertaseln I, 15, 16.
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