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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 10

1887 - Berlin : Dümmler
10 Deutsch-Ostafrika. Unterholz. Uberall zerstreut liegen die Dörfer der Eingeborenen und dicht neben ihnen schöne Gärten. Beide Länder werden durch den Wami und seine Nebenflüsse bewässert. Die Thäler und Hänge der Berge, diese selbst bis zu den Gipfeln hin, sind sehr fruchtbar. Die Bewohner bauen hier in Überfluß, weit über ihren eigenen Be- darf, Mais, Hirse, Bohnen, Kürbisse, Maniok und Bananen. Die Abhänge der Gebirge sind überreich an Quellen, so daß die Ginge- borenen bei eintretenden Dürren ihre Grundstücke künstlich bewässern; ich habe sie oft bei derartigen Arbeiten beschäftigt gesehen. Euro- päische Gemüse gedeihen schnell und erreichen an den Gebirgs- und Hügelhängen treffliche Güte. Während mehrerer Jahre habe ich dem Anbau derselben besondere Sorgsalt gewidmet. Die Station Mam- boia liegt 400 bis 430 m über dem Meere, und hier zog ich Kar- toffel, Rübe, Mangold, verschiedenerlei Kohl, Möhre, Pastinake, Zwiebel, Rettig, Lattig und manches andere, und alles gedieh gerade so gut wie in England. Beim Kartoffelroden zählte ich eines Tages an einer einzigen Pflanze 62 Kartoffeln; die größte war etwa 5 Zoll lang und so dick wie mein Faustgelenk. Unter ihnen war etwa ein Dutzend zu klein zum Gebrauch. Natürlich war das ein Ausnahme- fall, der aber doch zeigt, was das Land leisten kann. Die meisten in England gewöhnlichen Blumen gedeihen gut. Ich habe einige Fruchtbäume von der Küste gepflanzt, Mango, Guave, Granatapfel, Orange, Limone, Flaschenbaum, Melonenbaum und andere; alle diese sind gut gediehen. Daneben nenne ich die einheimische Banane, von der etwa 18 Varietäten vorkommen, und Zuckerrohr, das sich in drei Sorten findet. An vielen Stellen, namentlich auf höheren Er- Hebungen, würden höchst wahrscheinlich Obstbäume gut gedeihen; auf den Gipfeln der Berge wachsen Brombeeren und Himbeeren wild. Ich riß einige Wurzeln derselben aus und pflanzte sie in meinen Garten in Mamboia ein; sie gingen an und trugen so große und gute Früchte, wie ich nur je in der Heimat gesehen. Nach meiner Überzeugung finden sich viele Plätze, an denen mit großem Vorteil Einchona, Kaffee, Thee und Vanille angebaut werden könnten. In den ausgedehnten niedrigen Thälern zieht man große Mengen von Mais und Reis; ersteren verbrauchen hauptsächlich die Eingeborenen, während letzterer verhandelt wird. Niemals fehlt es irgendwie an Nahrungsmitteln in diesen Bergen, und unter europäischer Leitung könnte die gegenwärtige Produktion in enormem Maße gesteigert
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