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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 52

1887 - Berlin : Dümmler
52 Deutsch-Ostafrika. aber die viele Mühe, welche wir beim Freimachen desselben hatten, wurde reichlich ausgewogen durch den zauberhasten Anblick, welcher sich uns in stets wechselnden Bildern darbot. Während der Beledzoni- Kanal meistens von Grasflächen eingesaßt ist, wird der Osi vielfach aus beiden Seiten durch dichte Wälder begleitet. Was die Bevölkerung anbetrifft, so besteht dieselbe in der Nähe der Küste aus Suaheli, Negern, Arabern und Hindus. Letztere haben den Handel in der Hand. In einigen größeren Küstenplätzen und den sonstigen, von den Arabern besetzten Orten übt der betreffende Gou- verneur die höchste Gewalt aus. Dieselbe erstreckt sich dann auch aus die Ortschaften der nächsten Umgebung. In jeder dieser befindet sich eine Art Gemeindevorsteher, welcher gewöhnlich der Suahelirasse angehört und im allgemeinen die Ordnung aufrecht erhält. Sklaven bestraft er selber; haben sich freie Leute eines Vergehens schuldig gemacht, so muß er dieselben zum Gouverneur senden. Weiter im Lande hat Said Bargasch keinen Einfluß, doch war er bestrebt, seine Macht immer weiter auszudehnen. Den Sultan von Witu hat er in den letzten zwanzig Jahren immer mehr vom Meere abgesperrt. Nun, die Ränke der Engländer, welche noch bis zum letzten Augenblick, als der Sultan bereits mit Herrn Denhardt einen Ver- trag abgeschloffen hatte, auf den Untergang des Witu-Herrschers zu Gunsten des Sultans von Zanzibar hinarbeiteten, sind gottseidank durch das Einschreiten der deutschen Reichsregierung zu Schanden geworden. Die Stadt Witu hat ungefähr 6—800 Häuser, und hat-eine ziemlich gesunde Lage auf einer Anhöhe. Die Abhänge derselben sind frei, nur mit hohem Gras bewachsen, in dem einzelne kleine Baumgruppen zerstreut liegen. Die Stadt selber liegt dagegen, ebenso wie einige der benachbarten Dörfer, in einem dichten Urwalde, der den Orten zum Schutz dient und bislang nicht gelichtet werden durfte. Witu hat zwei Ausgänge. An die Stelle des dichten Waldes tritt hier eine starke Pallisadenwand, in der sich nur eine sehr schmale und niedrige Öffnung befindet, durch welche man nicht aufrecht hin- durchgehen kann. An jedem Thor befindet sich fortwährend eine Wache. Nachts werden die Thore durch Baumstämme, welche zwi- schen eingegrabenen starken Pfählen davor gelegt werden, geschloffen. Die Suahelibevölkerung in den Küstenplätzen lebt meist vom Handel, im Innern vom Ackerbau. In den größeren Orten giebt es auch allerlei Handwerker. Es werden einfach verzierte Gefäße aus
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