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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 63

1887 - Berlin : Dümmler
Die Entdeckung des Albert N'yanza. 65 gleich günstige geographische Lage haben, seit hundertfünfzig Jahren eine genügende Zahl solcher Männer besessen, so ständen sie jetzt als Weltmächte zur Seite Englands. Die deutsche Tüchtigkeit und That- kraft steht der britischen nicht nach, aber dieselbe hat sich bis zum Juni 1884, wo zum ersten Male unsere Reichsflagge in einem deutschen Kolonialgebiete ausgehißt wurde, fast ausschließlich im Dienste der Wissenschaft und zum Vorteil der Weltmacht Englands und Frank- reichs bethätigt; für die Begründung einer überseeischen deutschen Weltmachtstellung waren keine Mittel und wenig Sympathie zu fin- den. Heute können wir die Hoffnung hegen, daß wir das Über- gewicht der Stubenhocker und Kirchturmpolitiker definitiv beseitigen und daß unsere Forschungsreisenden, Missionare und Kaufleute end- lich einmal vorzugsweise in deutschem Interesse arbeiten werden. Unter den Vorkämpfern der britischen Weltmacht nimmt Samuel White Baker eine hervorragende Stelle ein. Am 18. Juni 1821 zu London geboren erfaßte ihn wie alle echten Engländer frühzeitig die Reiselust. Wir finden ihn 1848 auf Ceylon, wo er mit feinem Bruder, dem Obersten Baker, zu Nemera in einer Höhe von 6200 Fuß eine Musterfarm und ein Sanatorium errichtete. Er gab über die schöne Insel zwei interessante Werke heraus: Eight years Wande- rings in Ceylon 1855 und The rifle and tlie hound in Ceylon 1857. — Im I. 1855 nahm er teil am Krimkriege und baute darauf den Türken die erste Eisenbahn. In Kairo 1861 bereitete er sich zur Erforschung der Nilquellen vor und bereiste in demselben Jahre Abessinien und den Blauen Nil in der Hoffnung, mit Grant und Speke, die zu demselben Zwecke von Zauzibar aus die Nilquellen zu finden suchten, zusammenzutreffen. Im Dezember 1862 unternahm er von Khartum aus die Untersuchung des Weißen Nils, wobei er alle seine europäischen Begleiter durch Sumpsfieber verlor. In Gon- dokoro traf er im Februar 1863 mit Grant und Speke zusammen, welche den großen See Ukerewe (Victoria N'yanza) erreicht hatten, den sie sür den Ursprung des Nils hielten. Speke teilte ihm mit, daß die Eingeborenen ihn versichert hätten, im Westen existiere noch ein anderer See, den man für eine zweite Quelle des Nils hielt. Von seiner mutigen Gattin begleitet, welche alle seine Mühseligkeiten und Gefahren teilte, brach Baker fofort zur Entdeckung dieses Sees auf, obgleich ihn seine eingeborenen Führer verließen. Er traf glück- licherweife unterwegs eine Handelskarawane und erreichte mit ihr im März 1863 Latooka, 110 Meilen von Gondokoro; doch hatte er noch Baumgarten, Afrika. 5
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