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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 69

1887 - Berlin : Dümmler
Die Entdeckung des Albert N'yanza. 69 geschwängert, daß kein Feldbau möglich war. Salz war das Natur- Produkt des Landes, und die Bevölkerung beschäftigte sich mit der Bereitung desselben; dies machte den Handel der Seeküsten aus, indem es für Lebensbedürfnisse umgetauscht wurde, die aus dem Innern kamen. Am folgenden Morgen bei Sonnenaufgang nahm ich den Kom- paß und ging, von dem Häuptling des Dorfes, meinem Führer Ra- bonga und der Frau Batschita begleitet, nach den Gestaden des Sees, um das Land auszunehmen. Es war schön hell, und mit einem starken Fernrohr konnte ich zwei große Wasserfälle erkennen, welche die Wände der Berge auf der gegenüberliegenden Küste spalteten. Obgleich der Umriß der Berge auf dem hellblauen Himmel deutlich hervortrat und die dunkeln Schatten aus ihren Wänden tiefe Schluch- ten andeuteten, so konnte ich doch keine anderen Gestalten erkennen, als die zwei großen Wasserfälle, die wie Silberfäden auf der dunkeln Norderseite der Berge aussahen. Eine Grundfläche war nicht zu sehen, selbst von einer Höhe von 1500 Fuß über dem Wasserspiegel aus, von wo ich den See zum ersten Male erblickte, sondern die hohe Bergkette im Westen schien sich plötzlich aus dem Wasser zu erheben. Diese Erscheinung mußte von der großen Entfernung herrühren, in- dem die Grundfläche unterhalb des Gesichtskreises lag, denn dichte Rauchsäulen stiegen scheinbar von der Oberfläche des Wassers auf; sie mußten durch das Verbrennen von Prairieen am Fuße der Berge entstanden sein. Der Häuptling versicherte mir, es sei bekannt, daß große Kanoes von der andern Seite herübergefahren, aber es er- fordere vier Tage und Nächte harten Ruderus, um die Reise aus- zuführen und viele Boote seien bei dem Versuch verloren gegangen. Ungeachtet meiner täglichen Bitten, daß man uns ohne Verzug Boote liefern möchte, waren in Vacovia acht Tage vergangen, und während dieser Zeit litt die ganze Gesellschaft mehr oder weniger am Fieber. Endlich meldete man, daß Kanoes angekommen seien, und ich wurde ersucht, sie anzusehen. Es waren bloß einzelne Bäume, uett ausgehöhlt, aber viel kleiner, als die großen Kanoes auf dem Nil bei M'ruli. Das größte Boot war zweiunddreißig Fuß laug; ich wählte jedoch für uns eins von sechsundzwanzig Fuß aus, das aber breiter und tiefer war. Zum Glück hatte ich in Khartum einen englischen Schraubenbohrer von l1/* Zoll Durchmesser gekauft und dieses Werkzeug mitgebracht, da ich voraussah, daß es bei Ein- richtungen zu Bootenfahrten manche Schwierigkeiten geben werde.
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