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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 72

1887 - Berlin : Dümmler
72 Die Entdeckung des Albert N'hanza. nach dem erwähnten Dorfe begleiten sollten. Mittlerweile stellten wir unsere Angareps auf den Strand, machten mit etwas Treibholz ein Feuer an und bereiteten uns auf die Nacht vor. Die Männer kehrten bald wieder zurück; sie waren von mehreren Eingeborenen begleitet und brachten zwei Hühner und eine junge Ziege mit. Die letztere wurde sofort dem großen kupfernen Tops übergeben, und ich bezahlte den Eingeborenen ihren Wert etwa dreifach, um sie zu er- mutigen, am folgenden Morgen Lebensmittel zu bringen. Während das Effen bereitet wurde, machte ich eine Beobachtung und fand, daß unsere geographische Breite 1° 33' nördlich war. Wir waren schnell gereist, denn wir hatten eine Strecke von 16' geographi- scher Breite direkt nach Norden zurückgelegt Beim ersten Krähen unseres einsamen Hahns bereiteten wir uns zum Aufbruch vor; — die Bootsmänner waren fort. Sobald es hell war, nahm ich zwei Männer und ging nach dem Dorfe, indem ich vermutete, sie würden in ihren Hütten schlafen. Etwa dreihundert Schritte von den Booten, auf einer schönen Rasen- fläche an einer Anhöhe, standen drei elende Fischerhütten. Sie machten das Dorf aus. Als wir ankamen, war niemand zu finden; die Eingeborenen waren entwichen. Ein schöner Strich durch- brochenes Grasland bildete unterhalb der Klippenreihe eine Art Amphitheater, Ich durchforschte die Klippen mit dem Fernrohr, konnte aber keine Spur von einem Menschen entdecken. Unsere Bootsmänner hatten uns offenbar im Stich gelassen, und die Ein- geborenen hatten sie begleitet, um nicht genötigt zu werden, uns zu dienen. Als ich mit dieser Nachricht zu den Kanoes zurückkam, war meine Mannschaft in voller Verzweiflung. Sie konnten nicht glauben, daß die Bootsmänner wirklich davongelaufen wären, und baten mich, sie die Gegend durchsuchen zu lassen, in der Hoffnung, noch ein an- deres Dorf zu finden. Ich verbot streng, daß irgend ein Mann von den Booten sich entferne und wünschte uns Glück, daß ich die Ruder gut bewacht hatte, die ohne Zweifel von den Bootsmännern ge- stöhlen worden wären, wenn ich sie ihnen gelassen hätte. Ich willigte ein, bis 3 Uhr nachmittags zu warten. Kehrten die Bootsmänner bis dahin nicht zurück, so gedachte ich ohne sie weiter zu fahren. Auf diese sich selbst widersprechenden Eingeborenen konnte man sich nicht verlassen. Freundlichkeit war bei ihnen nicht angebracht. Wir hatten Kamrasis Befehle, daß uns Boote und Mannschaft gestellt
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