Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 75

1887 - Berlin : Dümmler
Die Entdeckung des Albert N'yanza. 75 Anzahl Kanoes zu sehen, die auf den sandigen Strand gezogen waren, sowie andere, die sich mit Fischen beschäftigten. Auf dem Sande hart am Rande des Wassers, etwa eine halbe Meile von uns, standen eine Anzahl Eingeborene, und ich steuerte gerade auf sie zu. Als wir dicht herankamen, setzten sie sich nieder und hielten ihre Ruder über die Köpfe empor; dies war ein unverkennbares Zeichen, daß sie beabsichtigten, uns freiwillig als Bootsmänner zu dienen, und ich steuerte das Boot auf den Strand. Wir befanden uns kaum auf dem Grunde, als sie sich ins Wasser stürzten, uns enterten und in bester Laune unfern Mast und unser Segel nieder- rissen, die ihnen höchst albern erschienen (da sie nie Segel benutzen). Sie setzten uns auseinander, sie hätten auf der andern Seite des Vorgebirges gesehen, daß wir Fremde wären, und ihr Häuptling hätte ihnen befohlen, uns zu helfen. Ich bat sie nun, dem zurück- gebliebenen Kanoe sechs Mann zu Hilfe zu schicken; dies versprachen sie zu thun, und nachdem wir einige Zeit gewartet hatten, fuhren wir in rasendem Lauf ab, um von Spitze zu Spitze quer über die breite Bai zu rudern. Als wir im Mittelpunkte der Bai waren, befanden wir uns etwa vier Meilen vom Lande. In dieser Zeit trat von Südwesten- her ein Auswallen des Sees ein. Während wir in Vacovia lagen, hatte ich bemerkt, daß, wenn auch die Morgen windstill waren, in der Regel um 1 Uhr nachmittags sich von Südwesten her ein starker Wind erhob, der eine schwere See auf den Strand brachte. Ich fürchtete jetzt, wir würden einem Sturm ausgesetzt werden, ehe wir das gegenüberliegende Vorgebirge erreichen konnten, denn das stei- gende Aufwallen des Sees deutete Wind aus der alten Himmels- gegend an, zumal da auf der Westküste sich dunkle Gewitterwolken zusammenzogen. Ich sagte Batschita, sie solle die Ruderer drängen, vorwärts zu eilen, da unser schweres Kanoe im Fall eines Sturmes sicherlich würde zum Sinken gebracht werden. Ich sah nach meiner Uhr; es war Mittag vorüber, und ich war überzeugt, daß wir gegen ein Uhr einen starken Südwestwind bekommen würden. Meine Mannschaft sah mit ziemlich bleichem Gesicht auf die vorbedeutungsvollen schwarzen Wolken und das zunehmende Aufwallen des Sees, rief aber aus: „Jnschallah, es wird keinen Wind geben!" Mit gebührender Rück- ficht auf ihren Glauben an eine Vorherbestimmung bestand ich darauf, daß sie die Reserveruder in Bewegung setzten, da unsere Rettung
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer