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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 105

1887 - Berlin : Dümmler
Die Stadt Harrar. 105 Anblick zur Blütezeit. Doch zeigen auch die Waldpartieen ganze Komplexe wilder Kaffeebäume. Der Kaffeebau wird von den Galla sehr rationell betrieben. Man setzt die Körner in feuchter Erde an, wenn die kleinen Bäumchen hervorgewachsen sind, werden sie in den Handel gebracht. Im Monat Ramadan werden die Bäumchen auf Terrassen, denen Wasser zugeführt werden kann, versetzt. Das Bäumchen ent- wickelt sich zu einer Höhe von 2—4 m und trägt im dritten Jahr bereits Früchte. Von Jahr zu Jahr steigert sich mit der Entwicke- lung des Geästes der Ertrag. In guter Erde liefert in den nörd- lichen Gallaländern ein Kaffeebaum 3u Farasseleh ä 1772 kg. Im Januar pflegt die erste Ernte stattzufinden. Im Februar und März sind die Kaffeebäume mit prachtvollen weißen Blüten bedeckt. Der Kaffeebau hat noch eine bedeutende Zukunft vor sich, da alle Bedingungen in physikalischer Beziehung im Lande vorhanden sind, insbesondere warme, feuchte Luft, reichliche Niederschläge, ge- nügender Waffervorrat. In Summa: die nordöstlichen Gallaländer haben eine Über- Produktion von wertvollen Produkten der Pflanzenwelt aller Art! Ebenso reich ist aber auch das Tierleben. Die Viehzucht steht in den Gallaländern von Harrar auf einer erfreulichen Stufe. Überall traf Paulitfchke die herrlichen matten- reichen Höhen und Bergabhänge dicht besäet mit Herden aller Art, während weiter unten sich Dorf an Dorf reihte. Die Herden von Buckelrindern bilden den Hauptreichtum der Gallaländer. Butter und Milch wird in ungeheuren Quantitäten erzeugt. Groß ist der Reichtum an Kamelen. Diefe werden vor den Pflug gespannt und dienen nicht minder dem großen Warentransport. Das Pferd dient nur zum Reiten und hat den gleichen Sattel wie bei den Somal. Esel, Fettschwanzschafe, Ziegen, Hühner werden in Masse gehalten. Die Bienenzucht ist ein von den Galla vorzüglich kultivierter Zweig. Elefanten finden sich in ganzen Herden vor, werden aber nicht gejagt. Elfenbein giebt es in Ungeheuern Mengen. Ebenso verhält es sich mit den Straußen. Auch die ganze sonstige Vogel- welt ist unter den reichen Tierbeständen aller Art großartig ver- treten.
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