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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 276

1887 - Berlin : Dümmler
276 Bilder von der Goldküste. gegeben. In den meisten Gegenden des Fantilandes ist der Boden leicht mit Gold geschwängert, aber das unvollkommene Verfahren der Eingeborenen bei der Scheidung desselben macht die Mühe kaum bezahlt. Sie füllen einen Kürbis zu einem Teile mit Erde an, mischen diese mit Wasser und schütteln sie. Die Goldteilchen sinken zu Boden und die Erde wird herausgeworfen. Durch dieses fort- gefetzte Verfahren wird das Gold vollständig von der Erde geschieden und in ganz kleinen Körnchen auf dem Boden des Kürbisses liegend ge- funden. Auch bei Winnebah findet sich Gold in Granitstücken ver- larvt, welche zerstoßen und auf dieselbe Weise gesichtet werden. Es läßt sich kaum bezweifeln, daß es auch noch in Teilen des Innern in großer Menge und in reichen Adern sich finden werde. Wir selbst haben ein Stück von elf Unzen gesehen, und Dupuis sagt, er habe in Kumassi Stücke von einem Gewichte von vier Pfund ge- sehen. Es scheint nicht, daß die von der Goldküste ausgeführte Quantität des Goldes sich in den neuern Jahren vermehrt habe; im Gegenteil ist sie, wenn wir die hierüber gemachten Angaben als genau ansehen dürfen, bedeutend gesunken. Mr. Swanzy spricht es in seinem, vor dem Komitee des Parlaments im I. 1816 ge- gebenen Berichte als seine Meinung aus, daß jährlich hunderttausend Unzen Gold erzielt werden. Dies ist beinahe doppelt so viel, als gegenwärtig ausgeführt wird. Die Importen sind Baumwollen-, Seiden-, Sammet- und Wollenwaren, Spirituosen, Wein, Tabak, Eisen, Messing, Kupfer, Blei, kurze Waren, Töpferzeug, Mefferfchneidewaren, Flinten, Pulver, Flintensteine, Eingesalzenes, Hausgerät, Kügelchen zu Schnüren, Muschelschalen (Kauris), Thee, Zucker, Bier und eine unendliche Menge gewöhnlicher Verbrauchsartikel. Der Handelsgeist ist im Afrikaner sehr stark. Gewissermaßen besteht die ganze Bevölkerung aus Handelsleuten. Auch die afrikanischen Frauen haben ihre Lust daran, auf den Marktplätzen unter den Bäumen zu sitzen und hier ihre Waren zum Verkaufe auszulegen oder sie durch die Straßen der Stadt und von Dorf zu Dorf hausieren zu tragen. Ihr Handel ist indes bislang noch wenig mehr als der Austausch einer Ware gegen eine andere. Die Häuser der Goldküstenbewohner zeigen nicht viel architekto- nischen Schmuck oder eine große Mannigfaltigkeit und Menge von Gelaffen und Bequemlichkeiten; aber selbst die armseligsten bieten ihren einfachen Bedürfnissen ein geräumiges Obdach dar. Die
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