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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 294

1887 - Berlin : Dümmler
294 Das unbekannte Land zwischen der Goldküste und dem oberen Niger. am 15. Februar die letzte Stadt des Karakyereiches, Altareso, Ort mit 5000 Einwohnern. Er wurde freundlich bewirtet und beschenkt, zog aber schon den folgenden Tag weiter ins Reich der Ndschumuru, deren Hauptstadt Bagyamso er ebenfalls wegen der dort herrschenden Reinlichkeit rühmend erwähnt. Unterdessen war das Gerücht von dem Anrücken des weißen Mannes schon nach Salaga vorausgeeilt und als Büß mit seiner kleinen Karawane am 19. Februar bald nach Sonnenaufgang in die mächtige Stadt einritt, umschwärmten ihn Tausende von Menschen, die alle schrieen: „Der Europäer kommt, der Weiße kommt!" Er nahm sein Absteigequartier bei dem Mo- hammedaner, der schon Opoku und Ashante beherbergt hatte und der sich durch diesen Vorzug hoch geehrt fühlte. Als Bewillkommnungs- trunk wurde frische Kuhmilch gebracht, über welches feit Jahren entbehrte Labsal der gute Mann sich kindlich freute. Daun kamen Metzgerburschen, die -Ochsen- und Kalbfleisch anboten, Frauen mit Milch und Butter, Mädcheu, die Honig und Biscnit anpriesen. Bald erscholl draußen aber lautes Geigeu- und Pfeifenspiel. Es waren Boten des Königs, die in Liederform den Gruß des Königs brachten. Er lautete: 1. Wir sind Königsboten und bringen dir, dem weißen Mann, unseres Herrn Gruß. 2. Du, weißer Mann, kommst von einer großen Nation, welche uns von unseren Feinden befreit hat. 3. Jedes Jahr mußten wir 1000 unserer Brüder für das Kumafsimeffer liefern und dem Kumassikönig all unser Geld ohne Murren. 4. Ihr weißen Leute sollt alles haben — alles Geld — weil ihr nns befreit habt ?c. Gleich am folgenden Tage besuchte nun Büß mit seinem Haus- Herrn die Märkte der Stadt. Zuerst betrat er den Hauptmarkt für die ausländischen Waren, der eine Länge von etwa Vs Stunde hat und wohl mit Waren gefüllt, aber leer von Käufern war. Es waren alle Handelsleute aus dem Innern ausgeblieben und beson- ders die Moravas und Mosees fehlten gänzlich. Der Pferde- und Eselmarkt war ganz leer. Als der Reisende aber den Sklavenmarkt betrat, da sah er, daß wenigstens diefer Zweig des Handels unter der Krifis nicht gelitten hatte. Seine Schilderung erinnert an be- kannte Kapitel aus Oukel Toms Hütte, und ist die unmenschliche Grausamkeit, womit diese armen Geschöpfe behandelt werden, auch wirklich schauderhaft. Da in der Ramadanzeit das Trinkwasser weit her nach Salaga gebracht werden muß und dort verkauft wird, so ist es begreiflich, daß die Sklaven, die doch ohne Obdach der
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