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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 328

1887 - Berlin : Dümmler
328 Deutsch-Äquatorial-Afrika. Sie wachen streng darüber, daß ein direkter Handelsverkehr zwischen Europäern und dem Hinterlande unterbleibt und finden dabei ziem- lich mühelos reichen Erwerb. Infolge dessen sind alle Lebensmittel, wenn überhaupt zu haben, außerordentlich teuer. Geldeswert ist ein sehr unbestimmter Begriff, fast alles muß durch Vermittlung der Faktoreien im Tauschhandel erworben werden. Selbst diese waren nicht im stände, regelmäßige Lieserungen von srischem Fleisch zu übernehmen, weil die Preise zu hoch und die Quantitäten zu gering waren. Ebenso waren Früchte, Eier n. dergl. kaum zu erlangen. Eine staatliche Ordnung existiert hier wie fast an der ganzen Guineaküste, Dahome ausgenommen, nicht. Die Oberhäupter King Bell, King Aqua 2c. haben über die anderen Häuptlinge fehr wenig Gewalt und thnn nichts Wichtiges ohne deren Zustimmung. Ihr Ausehen ist begründet in ihren starken Familien und ihrem Reichtum an Sklaven. King Bell gab an, daß er etwa 3.50 Frauen habe, einschließlich solcher, welche er seinen erwachsenen Söhnen gegeben. Unter diesen Frauen werden Sklavinnen nicht mitgerechnet, sie sind alle aus freien Familien gekauft. Diese Oberhäupter sind eisrige Händler mit entsprechend höherem Kredit, als die kleineren Leute. Sie begeben sich mit ihren Kanoes auf Wochen in das Innere, um Landesprodukte einzutauschen, gegen die Tanschartikel, welche ihnen von den Faktoreien auf Kredit übergeben sind. Unter solchen Ner- Hältnissen sind Arbeitskräfte aus dem Lande selbst gar nicht zu haben. Die Faktoreien verfügen über zahlreiche Kruneger als Arbeiter, welche von Liberia kommen und nach ein bis zwei Jahren wieder in ihre Heimat zurückgehen. Die Küste südlich von Kamerun bis Kap St. John kann nach den Bewohnern eingeteilt werden in drei Abschnitte: 1. Der nördliche Teil von Kamerun bis circa 3° nördl. Br., bewohnt von demselben Stamme, welcher am Kamerun ansässig ist, den Duallas. In demselben befinden sich die Handelsplätze Ma- limba, Small Batonga (3° 10,6' nördl. Br.) und Plantation (3° 3,8' nördl. Br.). 2. Der mittlere Teil von 3° nördl. Br. bis zum Campofluß (2° 22,7' nördl. Br.), bewohnt von den Stämmen der Banoko und Wapuko, mit den Handelsplätzen Kribby, Batonga (2° 53' nördl. Br.) und Campofluß (2° 22,7' nördl. Br.). 3. Der südliche Teil vom Campofluß bis Kap St. John, be- wohnt von den Knmbestämmen mit den Handelsplätzen Campoland
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