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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 379

1887 - Berlin : Dümmler
Der Kongostaat. 379 Ein Sklavenhandel und Sklaventransport besteht bekanntlich im Gegensatz zu Ost- und Nordostafrika an der Südwestküste dieses Erdteils, soweit es die Beteiligung von Weißen an demselben be- trifft, nicht mehr, die portugiesischen Kolouieen etwa ausgenommen, wo eine Art Zwangsarbeit auf Zeit mit einer gewissen Berechtigung noch aufrecht erhalten wird. Das letzte Sklavenschiff hat etwa 1874 die Kongomündung verlassen, es kommt also diese Seite der Sklaven- frage für die Kongoländereien nicht mehr mit in Betracht. Aber gerade diese war die gehässigste. Im allgemeinen läßt sich wohl sagen, daß erst durch die Rohheit und Grausamkeit, mit welcher die Europäer die Sklaven, namentlich als der Handel mit denselben für illegitim erklärt und verpönt wurde, behandelten, die Institution den verabscheuuugswürdigen und hassenswerten Charakter angenommen hat. Die Sklaverei unter Negern selbst hat einen ganz anderen, viel milderen Charakter. Der Neger betrachtet seinen Sklaven nicht wie der Europäer als eine Maschine, die man zu energischer Thätig- keit anspannen und ausnutzen muß, um Geld mit ihr zu verdienen, sondern ihm gilt der Sklave, da er selbst die rastlose Thätigkeit des Europäers nicht kennt, vielmehr als ein Mittel zur Gewinnung eines vermehrten Ansehens, denn als ein wenig rentables Anlagemittel seines Vermögens. Die Sklaverei unter den Negern selbst hat viel mehr den Charakter der Hörigkeit, als den, welchen wir gewöhnlich unter der Bezeichnung Sklaverei verstehen. Die Institution der Sklaverei ist daher auf das innigste mit dem ganzen Wesen der Neger verwachsen. Iii. Die Negerkönigreiche am unteren Kongos) Der Distrikt zwischen dem Kongo und Loango, letzteres mit eingeschlossen, ist in drei Königreiche eingeteilt: Ngoyo oder Cabinda, Kakongo und Loango. Jedes ist von ziemlich beträchtlicher Aus- dehuuug, und hinsichtlich der Größe stehen sie zu den winzigen *) Herr R. C. Phillips, seit vielen Jahren in Ponto da Lenha an der Kongomündung als Kaufmann ansässig, übersandte der Geographischen Gesell- schast in Bremen ein interessante sociologische Studie über „die Bolksstämme am Kongo" (Deutsche Geogr. Blätter, 1884, Heft 4), woraus wir die nach- stehende Skizze herausgehoben haben.
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