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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 478

1887 - Berlin : Dümmler
478 Deutsch-Südwestafrika. Hasse sich verdichtete. Als nun gar im Sommer 1880/81 die Trans- vaaler sich erhoben und geradezu verblüffende Erfolge gegen die englischen Truppen errangen, als der bald geschlossene Friede (3. August 1881) den Transvaalern ihre Unabhängigkeit zurückgab, da machte die „Patriotenpartei" in der Kapkolonie reißende Fort- schritte. Sie organisierte sich unter dem Namen „Asrikanerbnnd". Dieser Bund soll alle afrikanisch d. h. antienglisch gesinnten Kolo- nisten der Kapkolonie, des Oranje-Freistaates, des Transvaals, ja selbst Natals vereinigen, um den Asrikandern und deren Wünschen in allen gewählten Körperschaften, also insbesondere in den Stadt- Verwaltungen, in den Distriktsräten und im Parlament Geltung zu verschaffen; das letzte Ziel des Afrikanerbundes, die Herstellung einer Bundesrepublik nach dem Muster der Vereinigten Staaten von Nord- amerika, ist zwar in den Satzungen des Bundes uicht ausdrücklich erwähnt, aber ohne viel Scharfsinn zwischen den Zeilen zu lesen. Die vollständige Freiheit, welche im Schatten der englischen Flagge herrscht, legte den Bestrebungen des Afrikanerbundes kein Hindernis in den Weg. So stellten denn die einzelnen Zweigvereine des Asri- kanerbuudes für Munizipal-, Distrikts- und Parlamentswahlen ihre eigenen Bewerber auf, die in vielen Fällen auch wirklich gewählt wurden. Auf diese Weise bekam der Afrikanerbund die Klinke der Gesetzgebung in die Hand, was sich für die Kapkolonisten sehr bald fühlbar machte. Die politisch wichtigste Leistung der Bundesmänner im Kap-Parlamente war wohl ohne Zweifel die Einführung der holländischen Sprache in dieses hohe Haus, deren sich jetzt jedes Parlamentsmitglied nach Wunsch bedienen darf. Einen weit wich- tigeren Erfolg hatte der Afrikanerbuud, oder richtiger der in ihm verkörperte Haß gegen die Engländer schon während seines Ent- stehens errungen, nämlich die Wiederherstellung der Unabhängigkeit des Transvaals. Kein geringerer, als Gladstone selbst, hat ja vor wenigen Wochen öffentlich (in Midlothian) erklärt, daß es wesentlich die im Kaplande auflodernde Begeisterung für die Transvaalfchen Freiheitskämpfer gewesen sei, welche im Jahre 1681 die Englische Regieruug zur Nachgiebigkeit gegen die siegreichen Bauern bestimmt habe. Und auch heute wieder soll, wie es scheint, die öffentliche Meinung der Kapkolonisten den Ausschlag geben in einer höchst wichtigen politischen Frage, in der Betschuanalandfrage. Diese Frage hat sich auf folgende Weise entwickelt: Den Namen Betschuanaland führt ein Gebiet, das westlich vom
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