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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 491

1887 - Berlin : Dümmler
Die Buschleute oder Saan. 491 Die einzige Art vegetabilischer Nahrung der Saan bilden wilde Früchte, Wurzeln und Knollen des Feldes. Letztere werden mit dem oben erwähnten Instrumente ausgegraben. Wenn ihnen aber andere Existenzmittel fehlen, treibt sie der Hunger oder sonst auch wohl die Gier nach fetten Bissen zur Beraubung und zur Plünderung ihrer Nachbarn. Wie sie früher die Hottentotten und später die Bauern im Norden der Kapkolonie ausplünderten, so rauben sie noch jetzt in Natal von Zeit zu Zeit den Ansiedlern ihr 33teh. Bei diesen Raubzügen gehen sie mit äußerster Schlauheit und Klugheit zu Werke. In Natal war der Landstrich unter dem Drakengebirge eine Zeit lang für Weiße fast unbewohnbar wegen der Räubereien der Buschleute. Ungesehen kamen sie vom Gebirge herunter und flohen ebenso schnell in die unzugänglichen Felsenklüfte zurück. Endlich versetzte die englische Regierung einige kleine kriegsgeübte Zulu- stämme in den bedrohten Strich Landes. Man errichtete auch Truppen- Posten am Gebirge, machte einen von den Bnschleuteu öfter benutzten Bergpfad durch Felsensprengungen ungangbar, trotzdem hat man den klugen, kleinen Räubern ihr Handwerk bis heute dort nicht ganz legen können. Ehe die Verfolger sie erreichen konnten, waren sie mit ihrer Beute schon in Sicherheit, oder stachen lieber das geraubte Vieh angesichts der Nachsetzenden nieder, als daß sie es diesen aus- geliefert hätten. Immer neue Wege wissen sie an den steilen Felsen- mauern des Drakengebirges ausfindig zu machen. Wenn das Rind- vieh sich vor den steilen Wänden fürchtet, so helfen sich die Saan dadurch, daß sie Kuhdung an die Stellen der Felsen streichen, welche das Vieh betreten soll. Stürzt auch ein Teil der Rinder in die Abgründe, dem Räuber ist es gleich, wenn er nur etwas von der Beute rettet. Mit eben solcher Schlauheit schützen sich die Buschleute der Kalahari vor ihren Feinden und Verfolgern. Sie wissen die weni- gen Quellen der Wüste geschickt auszugraben, zu bedecken und wieder mit Erde zu überschütten, damit niemand deren Vorhandensein ahne und einen Stützpunkt finde, um ihnen in ihr Gebiet hinein zu folgen. Gehen sie hier auf Viehraub aus, so tragen sie oft Waffervorrat in vielen Straußeneiern mit sich, vergraben hier und da von diesen und bilden so Wasserdepots, welche ihnen später die Flucht mit dem ge- raubten Vieh in die Wüste hinein ermöglichen, während der Wasser- Mangel die Verfolger bald zur Umkehr zwingt. In Folge dieser Räubereien lebten die Buschleute mit ihren
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