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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 54

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
54 China, Mandschurei, Mongolei. §. 19. und Shanghai (250000 E.), liegen beide nicht unmittelbar am Meere, aber in der Nähe der Seideneultur- und Thee-Districte. Die bedeutendsten Mittelpunkte des Binnenhandels sind Hanyang am Jantse-Kiang mit seiner Nachbarstadt Hankau (600 000 E.?) und gegenüber Wutshang. Die Verkehrsader des südlichen China bildet der Canton- oder Perl- Strom, welcher durch eine mit zahllosen Inseln übersäete busenartige Mün- dung den Zugang gestattet zu der an seinem östlichen Ufer erbauten Stadt 'Canton (1 Mill. E.). Als Grenzfeste des Reiches, als Fluß- und See- Hasen, war sie einst die dritte Stadt des Reiches, hat aber ebenfalls von ihrer Bedeutung viel eingebüßt, indem nach dem Brande der Factoreien (i. I. 1856) die bedeutenderen Kaufleute Cantons nach Hongkong (s. unten) übersiedelten und seitdem Shanghai als der erste Handelsplatz Ostasiens ausblühte. Als Industriestadt nimmt Canton unter den chinesischen den ersten Rang ein, wie überhaupt die Provinz (Kwantung), deren Hauptstadt Canton ist, als der gewerbsleißigste Theil des südlichen China erscheint. Im Binnenlande liegt Siangtan (1 Mill. E.). Fremde Colonien in China sind: a. Die portugiesische Niederlassung (1556) auf der kleinen Halbinsel Macao, an der Mündung des Canton-Flnsses, wurde trotz der ungünstigen (seichten) Rhede der Ausgangspunkt eines großartigen Weltverkehrs bis zur Eröffnung der sogen, fünf Vertragshäsen (Canton, Amoy, Futschen, Niugpo und Shanghai) in Folge des „Opiumkrieges" 1842 (seit 1858 sind mehr als 20 solcher Häfen eröffnet). Doch ist die Colonie in Verfall gerathen, feitdem es b. den Engländern gelang, dnrch den Frieden von Nanking (1842) die weit günstigere Insel Hongkong an der entgegengesetzten (Ost-) Seite der Canton-Mündung zu erwerben. Die größeren Handelshäuser Cantons und Macao's siedelten nach der neuerbauten Stadt Victoria über, die rasch der Hauptmarkt (mit 100 000 E.) für die südlichen Provinzen China's wurde, wie Shanghai für die nördlichen. Ii. Die Schutzstaaten oder Meöentäuder. a. Die Mandschurei (mit 12 Mill. E. auf 17 250 Dm., also 184 auf 1 Dm.) umfaßt den nordöstlichen, größtenteils wüsten Abfall des Hochlandes von Centralasien oder das mandschurische Alpenland, mit den Städten Kirin (120 009 E.) und Mukden (170 000 E.). b. Die Mongolei (mit 2 Mill. E. aus 61 300 Dm., also 33 auf 1 Ihm.), von der Mandschurei getrennt durch die hohe Gebirgs- kette des Kingkan, besteht aus dem uuwirthbaren Wüsten-Plateau Gobi (s. S. 4'^), das sowohl im Norden als im Südosten von einem breiten Steppengürtel mit vorzüglichem Grase eingesäumt ist, in welchem zahl- reiche Heerden der Kalka-Mongolen weiden. Die Stadt Kalgau (70 000 chinesische E.) schließt den Durchgang dnrch die chinesische Mauer und ist der östliche Ausgangspunkt für die Karawanenzüge von Chiua über Urga (Hauptort der nördlichen Mongolei) nach Sibirien (Kjachta). Der Stapelplatz für den russisch-chinesischen Tauschhandel (Pelze und Tuch gegen Thee) ist Maimatsch in (nur durch einen Bach von der russischen Grenzstadt Kjachta getrennt): es ist eigentlich keine Stadt, sondern nur eine Straße vou Kaufhallen.
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