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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 139

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Italien. Horizontale und vertikale Gliederung. §. 50. 139 thums eingenommen hatte, am Ende des Mittelalters für die Verbreitung griechischer Wissenschaft und Kunst. Jene vorteilhafte geographische Stellung kam von jeher fast ausschließ- lich der breitern und sruchtbarern Westküste (im Gegensatze zu Griechen- land, wo die Ostküste die entwickeltste ist) zu Statten, welche der Sitz der Cnltur und der Herrschaft ward, während der schmale Ostrand mit seiner einförmigen Küste, ohne gute Häfen und in der Nähe liegende Inseln, gegenüber dem wenig cultivirten Küstenlande Jllyriens, stets von Völkern bewohnt war, die mehr Viehzucht als Ackerbau und Handel trieben, deshalb ohne historische Bedeutung, und den Völkern des Westrandes, der alle historisch wichtigen Theile der eigentlichen Halbinsel umfaßt, unterworfen waren. Das Centrum dieser Westküste, Rom, wurde, obgleich natürliche Hauptstadt Italiens, doch nur vorübergehend die einigende Macht für dessen Völker. Denn deren Verbindung zu einer politischen Einheit war von jeher erschwert, theils durch die ifolirende 'orographifche Bildung der Halbinsel, welche (wie Griechenland) aus einer großen Anzahl in sich abgeschlossener' Thäler und durch Gebirge oder Maremmen getrennter Gestadelandschaften besteht, theils durch die große Ausdehnung ihres Littorales bei geringer continentaler Breite, in Folge deren die Bevölkerung mit ihren Interessen vorzugsweise nach Außen gewiesen wurde. Daher ist es nicht nur fast allen Küstenvölkern des mittelländischen Meeres (Phöniziern, Griechen, Kartha- gern, Byzantinern, Arabern, Spaniern, Franzosen), sondern auch den Deut- scheu und selbst den Normannen möglich geworden, wenigstens einzelne Theile, namentlich den Süden der Halbinsel (sowie Sicilien, vgl. S. 149), zu be- herrschen. Horizontale Gliederung. Italien dringt mit seiner größten Breite (im Norden) tiefer in den Continent von Europa ein, als eine der beiden anderen südlichen Halb- inseln, und nähert sich durch seine südwestliche Fortsetzung, Sicilien, der nordwärts vorspringenden Küste Afrika's ans 18 Meilen, sowie mittelst seines schmalen Südostendes der griechischen Halbinsel auf 9 M. Die schmale, lang gestreckte, allenthalben fast gleich breite, eigentliche Halbinsel hat ihre reichste Gliederung im Süden durch Spaltung in zwei kleinere Halbinseln und dnrch die große Insel Sicilien. So ergibt sich in Folge der horizontalen Gestaltung Italiens eine natürliche Glie- dernng in Oberitalien oder das continentale Italien, Mittelitalien oder den ungegliederten Stamm der Halbinsel, Unteritalien mit pen- insularer Bildung. Nur die bevorzugte Westküste hat vorliegende Inseln, drei größere: Corsica, Sardinien, Sicilien, und ganz in ihrer Nähe zwei Gruppen kleinerer: die toscanische Gruppe (Elba, Gorgona) und die campanische (Jschia, Procida, Eapri). Sicilien ist wieder an drei Seiten mit Inselgruppen umgeben (s.'S. 149). Vertikale Gliederung, Hydrographie. Italien enthält den Südabhang des Hochgebirges der Alpen (s. §. 52), das Mittelgebirge der Apenninen, eine große Tiefebene (die des Po) und vier kleine Küsten ebenen (die toscanifche, römische, campanische, apulische). a. Die lombardische Tiefebene oder die fast wagerechte Ebene des
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