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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 141

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Italien. Der Apennin. Apenninenflüsse. §. 50. 141 b. Die apenninische Halbinsel. Die eigentliche Halbinsel erhält^ihre langgestreckte Gestalt sowie ihre Hanptrichtnng von Nordwest gegen Südost durch die Apenninen, welche als eine ziemlich breite, nicht steile Kette die ganze Halbinsel bis zu deren südlichster Spitze durchziehen, die Wasserscheide zwischen dem adriatischen und tyrrhenischen Meere bildend. Sie zerfallen in drei Theile: den nö rd- lichen, Mittlern und südlichen Apennin, beide letztere mit kurzen Zweigen, namentlich ans der Westseite, die man Vor-Apennin oder Snb- Apennin genannt hat. aa. Der nördliche Apennin steht durch den Col di Ten da mit den Meeralpen in lockerem Zusammenhang und zieht sich, ohne Seitenzweige, in einem gegen Süden geöffneten Bogen um den Busen von Genua als ligurischer Apennin, dann in südöstlicher Richtung im Norden des breiten Arno-Thales als to scanisch er Apennin bis zur Tiberquelle. Er bildet eine scharfe Scheidewand zwischen Ober-Jtalien und Mittel-Jtalien, nament- lich in der Vegetation. bb. Der mittlere oder römische Apennin zieht sich in der Hauptrichtung der gauzeu Halbinsel, der Küste des adriatischen Meeres nahe und parallel, von der, Tiberqnelle bis zu deu Volturno-Quellen, als der höchste und' zugleich breiteste Theil des ganzen Gebirgssystems. Er theilt sich gegen Süden in zwei Ketten, welche die hohe Plateaugruppe der Abruzzeu (mit der höchsten Erhebung der Halbinsel im Gran Sasso d'italia, 3000 m) umschließen und sich bei den Volturno-Quellen wieder zu ei nein Hauptrückeu vereinigen. Die östliche Kette fällt unmittelbar zum adriatischen Meere ab, die westliche aber hat, bei ihrer größern Entfernung vom Meere, Vorketten von geringerer Höhe (den toseanischen und den römi- schen Subapennin mit dem Sabiner- und dem Albaner-Gebirge), wo die Krater von alten Vulkanen Gefäße für die Ansammlung von Süßwasser darbieten, wie der Lago di Perugia oder der Trasimeuer-See, der Lago di Bolseua, der Albaner-See und der Lago di Celano (laeus Fucinus, in der tiefsten Einsenkung des Abruzzenlandes). cc. Der südliche oder neapolitanische Apennin beginnt bei den Volturno-Quellen, entfernt sich immer mehr von der Ostküste und erstreckt sich als calabrischer Apennin (im Monte Pollino noch 2415 in hoch) durch die südwestliche Landzunge, während die südöstliche Landzunge von niedrigen, isolirten Hügeln durchzogen wird, die nur einen geringen Zusammen- hang mit den Apenninen haben. Zu beiden Seiten der Hauptkette ist (hier sowohl im W. als im O.) eine Tiefebene: im Westen die campanische (die überaus gesegnete Campagna felice) am Golf von Neapel, aus welcher der rings freistehende, vulkanische Kegel des Vesuv (1200 in) hervorragt; im Osten die apulische Ebene, am Golf von Manfredonia, aus welcher sich der isolirte Monte G-argano erhebt, der eine in's adriatische Meer vor- springende Landzunge bildet. Die Apenninenflüsse. Da der Apennin 'sich nicht bis in die Region des ewigen Schnees erhebt, auch keine Gletscher hat, so sind die auf demselben entspringenden Flüsse einen großen Theil des Jahres hindurch sehr wasserarm und trocknen im Sommer (bei der geringen zu dieser Jahreszeit fallenden Regen- menge) zum Theil gauz aus. Die Ostseite hat nur Küstenflüsse, welche
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