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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 153

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Pyrenäen-Halbinsel. Vertikale Gliederung. §. 51. 153 feite (z B. von Toulouse) gesehen, viel gewaltiger und erhabener als von der Südseite. Vergleicht man die Pyrenäen mit den Alpen, so ergeben sich wesentliche Unterschiede nicht blos in der Länge und Breite der ganzen Kette, sondern auch in der Höhe der Gipfel: der Montperdu (3350 m) und in der M a l adetta-Gruppe der Pic N ethou, der „Montblanc der Pyre- näen" (3400 m) — beide in der südlichen Kette der Mittel-Pyrenäen (die allein alpinen Charakter haben) — bleiben hinter den höchsten Alpenspitzen um 1400 in zurück, während die mittlere Kammhöhe (2600 m) un- gefähr dieselbe ist. Beide Hochgebirge haben die höchste Erhebung in ihrem Centrum, aber die Alpen im Osten, die Pyrenäen im Westen ihre geringste Höhe. — Die Pyrenäen sind das unzugänglichste und trennendste Gebirge von Europa, denn die Pässe erreichen fast die Gipfelhöhe, während sie in den Alpen Einschnitte in den Kamm bilden. Ueber die Mittel-Pyrenäen führen nur zwei beschwerliche Pässe: der von Gavarnie und die sogen. Ro lands- bresche, westlich vom Montperdu. Die Hauptstraßen zwischen Frankreich und Spanien umgehen daher das Gebirge an seinem westlichen und östlichen Ende. — Ferner stehen die Pyrenäen durch den Mangel an Längenthälern und Gebirgs-Seen und durch die geringe Anzahl der (zugleich kleinen, weniger tief in die Culturthäler und nur nach der Nordseite herabhängenden) Gletscher den Alpen an Mannichfaltigkeit und Pracht nach. Die geringe Höhe und Breite in Verbindung mit der südlichern Lage der Pyrenäen bedingen eine geringere Masse Schnee und Eis, weshalb die hier entspringenden Bergströme („Gaveu") weniger stark sind, als die Alpenslüsse, und da sie nur in sehr engen Thalschluchten fließen, so fehlt der Thalboden für Anbau, Dörfer, Landstraßen; die Bevölkerung hat sich vielmehr außerhalb der Thäler an den Mündungen der Gaven angesiedelt. — In Folge der geringem Feuchtig- keit der Atmosphäre und des Bodens (durch die südlichen Glutwinde) ge- deihen Wald und Wiesen bei weitem nicht so üppig, als in den Alpen; die Sennenwirthschast der Alpen fehlt und das Gebirge ist uur an seinem Nord- abhange wegen der Bäder einigermaßen bevölkert. dd. Das Küstengebirge von Granada oder von Hoch-Anda- tasten scheidet, wie ein riefiger (60—70 M. langer) Wall, das Tiefland des Gnadalquivir von dem Mittelmeere, welches seinen südlichen Abhang (die Alpnjarras) bespült. Dieses südliche Hochgebirge besteht nicht, wie das nördliche, die Pyrenäen, aus parallelen Gebirgsreihen, sondern aus 3 Hochflächen — von Malaga, Granada, Huescar — welche durch Randgebirge von einander geschieden sind. Das Centrum der gesammten Gebirgsgruppe, die Sierra Nevada (d. h. ^chneegebirge), übertrifft die Pyrenäen sowohl an Gipfel- als an mittlerer Kammhöhe (3080 in): der Mulhacen (nach dem letzten Könige von Granada, Muley Hassan, benannt) erhebt sich bis zu 3563 in. Trotz ihrer bedeutenden Höhe hat die Sierra Nevada nicht den großartigen Charakter anderer Hochgebirge. Ihr fehlen ausgezeichnete Formen, da sich nur einige Gipfel über deu Kamm erheben, dagegen fehlt es nicht an den schroffsten Contrasten von afrikanischer Glut und polarischer Kälte, von tropischer Vegetation und nordi- schem Pflanzenmangel, von lebhaftem Verkehr einer hafenreichen Küste und furcht- barer Einsamkeit in den allerdings wenig ausgedehnten Regionen des ewigen Schnees, besonders an der Nordseite. b. Durch zwei Tiefebenen wird die centrale Hochebene von den beiden Hochgebirgen getrennt und zwar: im Nordosten durch die des Ebro oder die aragonische von den Pyrenäen und im Süden durch
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