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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 242

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
242 Bayern. §. 60. Ii. Das Königreich Wayern (5 Mill. E. oder 3645 auf 1 H^M., etwa 3/\ Katholiken, V+ Protestanten, letztere besonders in Mittel- und Oberfranken) besteht aus zwei sehr un- gleichen, getrennten Massen, deren größere zu beiden Seiten der obern Donau, sowie des obern und Mittlern Mains liegt, während die kleinere (die bayerische Pfalz), von der größeren durch hessisches und badisches Gebiet getrennt, auf der linken Seite des Oberrheins sich befindet; daher könnte man Bayern als die Donau-Main-Macht bezeichnen. Bayern wird in 8 Regierungs-Bezirke (Kreise) mit historischen Benennungen eingetheilt: 1. Aber-Mayern, der südöstliche (zu beiden Seiten der Isar) und zu- gleich der größte (309 Ihm.). а. An derisar: die Hauptstadt München (mit den Vorstädten 198000 Einw.), höher liegend (518 m ü. d. M.) als irgend eine der größeren Städte Mittel-Europa's. Wie wenig auch München („Isar-Athen") von der Natur durch seine Lage auf einer wenig fruchtbaren Hochfläche begünstigt ist, so hat es sich doch durch den Kunstsinn des Königs Ludwig I. in ungemein kurzer Zeit (seit 1825) zu einer der schönsten und merkwürdigsten Städte Europa's und zum ersten Mittelpunkte des deutscheu Kunsüebeus, wie durch Uebersiedelung der Laudshuter Universität hierher zu einer Pflegestätte deutscher Wissenschaft erhoben. Seine neueren Kirchen und Paläste sind nicht nur vollendete Denkmäler der wichtigsten Stilarten (griechisch, romanisch, gothisch, italienisch u. s. w.), sondern auch mit Werken der Sculptur und der Malerei (insbesondere Frescomalerei) auf's Reichste geschmückt, so die Ludwigskirche, die Aller- Heiligen-Kapelle, die Basilika des hl. Bonifacius, die Pfarrkirche in der Vorstadt Au, der neue Königsbau (mit Darstellungen al fresco nach griechischen und deutschen Dichtern, insbesondere aus dem Nibelungenliede), der Festsaalbau (mit historischen Frescogemälden). Die öffentlichen Sammlungen (Bibliothek, Glyptothek, die beiden Pinakotheken, das bayerische National-Museum) gehören durch Anzahl und Werth ihrer wissenschaftlichen und Kunst-Schätze zu den ersten der Welt. Vor der Stadt (auf der Theresien-Wiese) liegt die Ruhmeshalle (mit Bildnissen berühmter Bayern) und vor derselben steht die eolossale Erz-Statue der Bavaria (17 m hoch). Unter deu Anstalten für das hier besonders entwickelte Kunstgewerbe stehen die königl. Glas- malerei und Erzgießerei obenan. d. Die Schlösser Tegernsee (am See gl. N.) und Hohenschwan- gau (in der Nähe von Füssen am obern Lech) liegen am Fuße der bayerischen Alpen, das Schloß Berg am Starenberger-See, Nymphenburg in der unmittelbaren Nähe Münchens; das durch seine „Passionsspiele" berühmte Oberammergau im obern Thale der Ammer, welche durch den Ammersee der Isar unterhalb Freising zufließt; am Inn Mühldorf (Schlacht 1322). c. In dem bayerischen Antheil an den Salzburger Alpen befinden sich reichhaltige Lager von Steinsalz, mit dessen Gewinnung und Zubereitung Berchtesgaden (in der Nähe des herrlichen Königssees), Reichenhall (Mittelpunkt der vier, durch lange Soolenleitungen verbundenen bayerischen Salinen), Traunstein und Rosen heim beschäftigt sind. б. Nordwärts erstreckt sich Ober-Bayern auf's linke Donau-Ufer nur mit der Reichsfestung I n g o l st a d t. 2. Wieder-Wayern oder das untere Jfarland und die Landschaft am untern Laufe der bayerischen Donau, daher überhaupt der östlichste Kreis, mit Lands- Hut an der Isar, Kelheim an der Mündung der Altmühl und des Ludwigs- Canales in die Donau (in der Nähe die Besreiuugshalle zum Andenken der Befreiung Deutschlands von der französischen Herrschaft), und Passau am
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