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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 283

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Scandinavien. Cultur, Staatsverfassung und Topographie. 63. 283 (in Schweden 82°/«, in Norwegen gar 97°/o des Bodens) hat, so bildet die Landwirtschaft doch die Haupterwerbsquelle, und in jüngster Zeit hat das südliche Schweden sogar bedeutende Quantitäten Getreide ausgeführt. Die Viehzucht wird in den norwegischen Alpen während des kurzen Som- mers in ähnlicher Weise (Sennenwirthschaft) betrieben, wie in den schweizerischen und Tiroler Alpen; der lange, schneereiche Winter vermindert aber sehr den Viehstand wegen Mangels an Pflanzenfutter, das durch getrocknete und zer- stampfte Fischgräten, Fischköpfe u. s. w. schlecht ersetzt wird. Der mit tausend- fachen Gefahren verknüpfte Fischfang ist eine Lieblingsbeschäftigung sowohl des normannischen Küstenbewohners, als des nomadischen Lappen. Der Hörings- fang an den norwegischen Küsten (im Januar bis März), die Jagd auf Pelz- thiere und Federwild in den unermeßlichen Forsten und in Schweden der lohnende Bergbau auf Eisen uudkupfer begründet einen ansehnlichen Handel mit dem Auslande. Die Hauptausfuhrartikel aus Schweden sind Roheisen und Kupfer, aus Norwegen Fische und Holz, dessen Transport zu den Küsten durch die zahlreichen Flüsse vermittelt wird. Die Industrie ist, mit Ausnahme des Hüttenwesens und des Schisssbaues, noch unbedeutend, doch hat sie in der jüngsten Zeit einen solchen Aufschwung genommen, daß sie den Bedarf der spärlichen Bevölkerung zum großen Theile befriedigt und einzelne Artikel (Zündhölzer, Leder, Papier) ausführt. Die geistige Cultur ist trotz mancher Hindernisse, welche die Zer- streuung der geringen Bevölkerung (mehr durch Tagereisen lange Wälder als durch Berge), der Mangel an Commnnkationsmitteln, die Schwierigkeit, die nächsten physischen Bedürfnisse zu befriedigen, iu deu Weg legte, zu einer erfreulichen Stufe gelaugt. Eigenthümlich ist die Einrichtung des Volksschnl- wesens aus dem Lande vermittelst wandernder Schullehrer. Für höhere Bil- duug bestehen zahlreiche Mittelschulen, sowie die schwedischen Universitäten zu Upsala und Lnnd, die norwegische zu Christiania. Die Königreiche Schweden und Morwegen. Die Staatsverfassung ist in den beiden nur durch Personalunion ver- einigten Reichen, die nur das Ministerium des Aeußern gemeinsam haben, , beschränkt monarchisch. Nach dem 1866 ^votirten Gesetze über die Volksvertre- / tung in Schweden besteht der Reichstag nicht mehr aus den 4 Ständen (Adel, Geistlichkeit, Bürger, Bauern), sondern aus zwei theils direct theils indirect gewählten Kammern. Der norwegische Reichstag (Storthing) besteht aus einer durch indirecte Wahlen gebildeten Kammer. Der König hat für die Gesetzgebung hier nur ein^ suspensives Veto. Schweden wird in (24) Landes- ^ hauptmannschaften („Läne"), Norwegen in (6) Stifter eingetheilt.^//-^^-^^' I. Aas Königreich Schweden (8046 Ihm. mit 4 484 000 E.). Schweden (Sverige) besteht aus 3 Theilen: Götaland (Göta-Rike), Swealand (Swea-Rike) und Norrland, wo- von die beiden ersten die angebaute und mäßig bevölkerte südliche Hälfte des Landes ausmachen, der dritte (einschließlich Lappland) die fast menschenleere nördliche Hälfte (in Götaland 1638, im eigentlichen Schweden 830, in Norr- land 114 auf 1 Ihm.). a. Götaland, die südliche Halbinsel zwischen dem Kattegat und der Ostsee, enthält im Westen Göteborg oder Gothenburg (72 000 E.), unweit der Mündung der Göta-Els in das Kattegat, durch den Göta-Canal (s. S. 281) wie durch Eisenbahn mit Stockholm verbunden, durch ihre Lage
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