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1. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 8

1912 - Breslau : Hirt
8 A. Das Reichsland als Ganzes. Eine besondere Stellung nimmt hinsichtlich der Entstehung, Zusammensetzung und Oberflächengestalt 5. der Elsässer Iura ein, der als ein Teil des Schweizer Iura dem mittelrheinischen Gebirgssystem als ein fremdes Stück gegenübersteht. Diese fünf Teile, in welche das Reichsland nach seiner Oberflächengestaltung zerfällt, weisen auf Grund ihrer Höhenverhältnisse und Bodenbeschaffenheit gewisse Eigentümlichkeiten auf, die im Klima und der Pflanzenwelt, vor allem aber in den wirtschaftlichen Verhältnissen zum Ausdruck kommen, so daß sie zugleich die natürlichen Landschaften Elsaß-Lothringens darstellen. Das Gebirge der Bogesen und der Hardt (Fig. 1, S. 9) beginnt im 8 an der Burgundischen Pforte oder dem Paß von Belfort und reicht nordwärts über die politische Grenze des Reichslandes hinaus bis zursenke vonkaiserslautern. Ebenso scharf und natürlich wie im 8 und N ist die Grenze im 0 gegen die Tief- ebene, wo sie durch den Steilabfall gegeben ist, dagegen fehlt eine solche im W gegen die Lothringische Hochebene, welche nur die Fortsetzung der west- lichen Abdachung des Gebirges ist. Am zweckmäßigsten ist es, die Trennung da anzunehmen, wo der Eharakter des Plateaus zum Ausdruck kommt, d. i- an der Grenze des Buntsandsteins gegen den Muschelkalk. Wenn diese Linie auch orographisch nicht gerade scharf hervortritt, so macht sie sich doch land- schaftlich dadurch geltend, daß hier der Waldbestand des Buntsandsteins und der Ackerboden des Muschelkalks aneinanderstoßen. Das in der angegebenen Umgrenzung liegende Gebirgsland zerfällt in zwei Teile, einen südlichen höheren, die Bogesen, und einen nördlichen niedrigeren, die Hardt. Die Grenze beider Gebirge bildet der Paß von Zabern, über den die berühmte Iaberner Steige auf die Lothringische Hochebene führt. Der Paß fällt mit der Mulde zusammen, welche die beiden Gewölbe trennt, in die das mittel- rheinische Gebirgsland in der Steinkohlenzeit gelegt wurde und von dem in Ab- schnitt Iii die Rede war. Die Bogesen selber zerfallen wieder in einen südlichen Teil von der Burgundischen Pforte bis zum Münstertal, einen mittleren zwischen Münster- und Weilertal und einen nördlichen bis zum Iaberner Paß. Die Mittelvogesen machen den ältesten Teil des Gebirges aus, in welchem allein Gneis vorkommt- Nord- und Südvogesen setzen sich aus paläozoischen Sedimenten und Granit zusammen, auf welche sich eine Bunt- sandsteindecke legt. Im Gegensatz hierzu besteht die Hardt, soweit sie zu Elsaß-Lothringen gehört, ganz aus Buntsandstein, und nur in den Taleinschnitten am Rande gegen die Ebene tritt z. B. bei Iägertal das kristallinische Grund- gestein zutage. Die verschiedene Gesteinszusammensetzung zusammengenommen mit der ver- schiedenen Entwicklungsgeschichte erklärt die Unterschiede im orographischen Bau beider Gebirge. Die Bogesen haben auf dem größten Teil ihrer Erstreckung eine ausgeprägte Kamm- und Gipfelbildung, die einzelnen zur Rheinebene vorstoßenden Zweige besitzen eine reiche Gliederung, die Flüsse entspringen am Kamm, der zugleich die Wasserscheide zwischen Rhein und Mosel bildet, und
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