Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 26

1912 - Breslau : Hirt
26 B. Die natürlichen Landschaften Elsaß.lothringens. Hochland nur noch etwa 9 km. Die hauptsächlichste orographische Eigentum- lichkeit besteht in der Ausgestaltung eines Hauptkammes, der auf weite Strecken die Wasserscheide zwischen Rhein und Mosel bildet. An den Hauptkamm setzt sich nach 0 gegen die Rheinebene hin eine Reihe von Nebenkämmen an, die sekundäre Wasserscheiden darstellen. Den Eckpfeiler der Vogesen bildet der 1245 m hohe Welsche Belchen, über den von 8 her von Belfort über Giromagny eine große Kunststraße nach St. Maurice im Moseltal führt. Der Welsche Belchen erhebt sich von V/ her als breite, sanft anschwellende Masse bis zu seinem höchsten Punkte, nach 0 zu bricht das Massiv aber plötzlich schroff ab und bildet hier eine über 400 m hohe, fast senkrechte Wand. Auf beiden Seiten wird der Absturz durch vor- springende Bergmassen abgeschlossen, so daß ein etwa halbkreisförmiger Kessel entsteht, dessen tiefste Stelle jetzt von dem künstlich hergestellten Alfeldsee (620m ü. d. M.) eingenommen wird. Der Abfluß des Sees führt zu dem weiter abwärts in flacher Talsohle gelegenen Sewensee und ergießt sich bei Sewen in die Doller. In gleicher Weise wie am Welschen Belchen ist der ganze Kamm der Vogesen bis zum Climont hin gestaltet- die Schroffen der Ostseite wechseln mit einzelnen vorspringenden Massiven, die, je weiter nach N, desto massiger und höher werden und im Hohneck ihren Höhepunkt erreichen. Unmittelbar am Kamm entspringen auch die Flüsse, die tiefe Runsen eingeschnitten haben und als reißende Wildbäche der Tiefe des Tales zueilen. Vom Welschen Belchen zieht der Kamm in einer durchschnittlichen Höhe von 1100 m zunächst auf eine kurze Strecke nach No bis zum Rotwasen (1220 m). Auf der Südseite dieses Massivs liegt der fast kreisrunde Stern- see (984 m ü. d. M.), rings von hohen Felsmassen umschlossen. Südlich vom Sternsee, nur durch einen vom Kamm ausgehenden Vorsprung davon getrennt, liegen der Große und der Kleine Neuweiher (824 m ü. d. M.) in wahr- haft großartiger und wilder Felsenumrahmung. Jenseits des Rotwasen ist die Kammrichtung eine fast rein nördliche. Den ersten tieferen Einschnitt bezeichnet der Bussangsattel (740 m ü. d. M.); darüber geht eine Straße, die sich bei Wesserling von der großen, das Thür- tal aufwärts ziehenden Straße abzweigt und nach Bussang, dem ersten Ort im Moseltal, führt. Nach einer abermaligen Hebung bis über 1200 m senkt sich der Kamm wieder im Winterungsattel bis auf 889 m. Diesen Sattel benutzt eine zweite, von Krüth ausgehende Abzweigung der Thurtalstraße. Diese selber verläßt oberhalb Wildenstein das Tal, erreicht in großen Kehren den Kamm im Bramontsattel (958 m ü. d. M.) und senkt sich auf der flachen Westabdachung zum oberen Moselottetal herab. Über den Rheinkopf (1298 m), an dessen Südabhang die Thür ent- springt, während auf der gegenüberliegenden Seite die Fe cht ihr Wasser sammelt, erhebt sich der Kamm in immer mächtiger anschwellenden Massiven zum Hohneck (1361 m), in dessen Umgebung die angegebenen Eigentümlichkeiten der Kamm- bildung sich in großartigster Weise entwickelt finden (Fig. 12, S. 56). Auf der Nord- wie Südseite stürzt das Massiv zu bedeutenden Tiefen ab. Südlich stoßen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer