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1. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 32

1912 - Breslau : Hirt
32 B. Die natürlichen Landschaften Elsaß-Lothringens. Sie haben trapezförmige Gestalt, die besonders bei dem fast isoliert stehenden Climont auffällt. Der Sandstein ist in mächtige Blöcke zerfallen, die ein wildes Chaos bilden. Dichter Wald bedeckt den ganzen Berg, von dessen Spitze man eine herrliche Aussicht genießt. Das Hochfeldmassiv gipfelt in geringer Entfernung vom Tale des Steiger Gießen in der speziell Hochfeld genannten Höhe mit 1098 m. Der Kern des Massivs besteht aus Granit, um den sich rundherum an den Abhängen ein Mantel von Schichtgesteinen legt. Im 8 sind es Tonschiefer, im Vv und N Grauwacke, im O Buntsandstein. Aus diesem baut sich nördlich vom Weiler- tal der Ungersberg (901 m) auf. Über dem Städtchen Barr bildet der Sandstein ein ausgedehntes Plateau, dessen gegen die Ebene vorspringender Aus- läufer, der Odilienberg (891 m), das Odilienkloster trägt. (Fig. 16, S. 58.) Gegen 8 stößt die Bloß (823 rn) vor, deren äußersten Vorsprung die Fels- masse des Männelsteins (816 m) bildet. An seinem Fuße befinden sich die Ruinen von Schloß Landsberg (Fig. 11, S. 55), ein Wahrzeichen des Elsasses, von denen aus man einen herrlichen Blick auf die Rheinebene genießt. Das ganze Plateau ist von einem mächtigen Mauerwerk umschlossen, der sog. Heidenmauer (Fig. 17, S. 58), die einen Umfang von lo1/^ km hat und einen Flächenraum von über 100 Ks umfaßt. Die Mauer ist aus großen Steinblöcken zusammengesetzt, die ohne Mörtel aufeinandergelegt sind. Die Dicke der Mauer beträgt im Mittel 1 vj2 — 2 m, ihre Höhe mißt noch heute an manchen Stellen 2 - 3 m. Nach der Ansicht der einen hatte die Um- wallung den Zweck, eine Kultusstätte keltischer Priester zu schützen, nach anderen diente sie in kriegerischen Zeiten als Zufluchtsstätte für die um- wohnende Bevölkerung. Sicher ist, daß das Plateau schon in vorgeschicht- licher Zeit von einem Volke bewohnt war, das hier wie im westlichen Europa überhaupt Spuren seiner Anwesenheit in den Dolmen hinterlassen hat. In römischer Zeit stand an der Stelle des heutigen Klosters ein Kastell. Das Hochfeld nimmt in bezug auf die Talbildung eine von dem übrigen Teile der Vogesen abweichende Stellung ein. Strahlenförmig gehen nämlich alle Flüsse vom höchsten Punkte aus, die bedeutendsten nach W, N und 0, während auf dem steilen Südabhang sich nur kleine Bäche entwickeln können. In die Breusch ergießt sich bei Rothau die Rothaine, nach N eilt demselben Fluß die Magel zu, über deren Tal sich auf einem felsigen Vorsprung die mächtige Ruine Girbaden erhebt, eine der größten Ruinen in den Vogesen. Nach 0 verlassen das Gebirge die Ehn, Kirneck und Andlau. Im W wird das Hochfeld in großem Bogen von der Breusch umflossen. Sie entspringt am Westfuß des Climont und tritt nach kurzem, westlich ge- richtetem Laufe zwischen Saales und Breuschweiler (514 m) in die große Senke, die das Hochfeld von den Nordvogesen scheidet. Bis Rothau (348 m) ist das mäßig breite und wiesenreiche Tal nach Nno gerichtet. Dieser obere Abschnitt führt den besonderen Namen Steintal nach dem Schloß Stein, dessen Ruinen auf der rechten Talseite liegen. Bei Schirmeck (315 m) tritt mit der Wendung des Tales nach No und 0 zugleich eine Verbreiterung
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