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1. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 34

1912 - Breslau : Hirt
34 B. Die natürlichen Landschaften Elsaß-Lothringens. Die Hardt beginnt jenseits der Senke des Iaberner Passes in geringer Breite, indem einerseits die Lothringische Hochebene gegen Osten vortritt, anderseits von Osten her die Iaberner Tieflandsbucht in das Gebirge eingreift. Dementsprechend verliert der Wald, der in den Nordvogesen noch ganz bedeutende Flächen bedeckt, auf der Strecke zwischen Pfalzburg und Iabern an Ausdehnung. Das ganze Gebirge besteht aus Buntsandstein; daß aber auch hier der Sandstein nur die Decke für den kristallinischen Kern bildet, beweist das Vorkommen von Granit im Iägertal bei Niederbronn und von Grauwacke bei Weiler nahe bei Weißenburg. In noch größerem Umfang als in den Nordvogesen zeigt der Buntsandstein in der Hardt auffallende Verwitterungserscheinungen' die abenteuerlichsten Formen nehmen die Fels- Klötze nahe der Grenze der bayerischen Pfalz an im Fleckenstein (Fig. 19, S. 59) und Wasigenstein, an den das Waltharilied den Kampf Walters von Aquitanien mit Gunter, Hagen und ihren Recken verlegt. Die höchsten Berge liegen unmittelbar am Rande des Plateaus gegen die Tieflandsbucht, so der Groß-Wintersberg (580 m) nordwestlich von Niederbronn. Der Rand bildet aber nicht mehr die Wasserscheide, denn mehrere Flüsse, wie die südliche Zinzel, die Moder, die nördliche Iinzel und die Sauer, durchbrechen von Westen her den erhöhten Plateaurand, sie wiederholen mithin in kleinerem Maßstabe die Verhältnisse der Jörn. Sein Ende erreicht der Rand der Hardt auf dem Boden des Reichslandes mit dem Hochwald, einem Bergzug, der durch die Verwerfung des Lem- bacher Grabens von der Hauptmasse des Gebirges losgetrennt ist. Dem Verkehr setzt die Hardt keine Schwierigkeiten entgegen. Zwei Eisenbahnen durchqueren sie und verbinden Hagenau beziehungsweise Straßburg mit Saar- gemünd. Die nördliche Linie geht über Niederbronn-Bitsch, die südliche benutzt das Tal der Moder. il. Die Lothringische Hochebene. An den Westlichen Abhang der Vogesen lehnt sich die Lothringische Hoch- ebene. Der nördliche Abschnitt dieses weiten Gebietes, soweit er die Ab- dachung der Nordvogesen vom Donon an bildet, stellt sich als eine regel- mäßige Aufeinanderfolge von mehreren Ionen dar, die durch große, von Sw nach No verlaufende Verwerfungen entstanden sind. An diesen ist im allgemeinen der nordwestliche Streifen gegenüber dem südöstlichen abgesunken, so daß in nordwestlicher Richtung immer jüngere Schichten die Oberfläche bilden. Die ganze Hochebene dacht sich von Süden nach Norden ab und gleichzeitig, wenn auch in geringerem Maße, von 0 nach W. Diese Tatsache spricht sich in dem Laufe der Flüsse aus. Der stufenförmige Aufbau Lothringens ist durch die Wechsellagerung von wenig widerstandsfähigen Mergelablagerungen und harten Kalkbildungen hervor- gerufen. Die ersteren fielen der zerstörenden Wirkung der Erosion anheim und wurden in flachwellige Ebenen verwandelt, die letzteren leisteten entweder der Erosion einen stärkeren Widerstand oder wurden durch tiefere Lage vor
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