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1. Beschreibende Geographie - S. 19

1872 - Stuttgart : Schweizerbart
Die Continente und Oceane. 19 entlang eine Wasserverbindung von Pol zu Pol ohne Unterbrechung sich erstreckt, den atlantischen und den großen oder stillen Ocean Atlante und Pacifik). Der eine Kontinent liegt fast ganz auf der östlichen Halb- kugel, der Ostcontinent oder die altewelt, und besteht aus den 3 Erd- theilen: Asien, Europa und Afrika, zwischen welchen das schönste Binnen- meer der Erde, das „Mittelmeer" schlechtweg, oder das mittelländische, als ein Nebenmeer des Atlanten, sich ausdehnt und selbst wieder einige Nebenmeere zwischen Asien und Europa bildet (vom Aegäischen bis zum Schwarzen). Der andere, der Westcontinent oder die neue Welt, liegt auf der westlichen Halbkugel und besteht aus den Erdtheilen Nordamerika und Südamerika, zwischen welchen das etwas größere amerikanische Mittel- meer oder die westindische See sich befindete Ein dritter kleinerer Conti- nent bildet (mit seinem Archipel) den 6. Erdtheil Australien^ und befin- det sich wieder auf der östlichen Halbkugel, dergestalt daß derselbe noch wie ein Glied des großen Ostkontinents erscheint, auf welches eine Reihe von Inseln hinweist (neben ihm einer riesenhaften Insel gleich). Zwischen Au- stralien, Asien und Afrika dehnt sich bis gegen den nördlichen Wendekreis hin, als das äußere Zwischenmeer der östlichen Halbkugel, ein oceanartiger Meerbusen ans, welcher seiner Größe wegen auch zu den Oceanen 4 gerechnet wird, unter dem Namen des indischen Oceans, und als Nebenmeer ein besonderes Zwischenmeer von Asien und Afrika (das Rothe sammt dem Aden- golf) begreift. 1 Ob es in diesem großen Ring meer der Erde, dem Australocean, eine vierte Landmasse gebe, welche den Namen eines Continents und eigenen Ertheils „Antarktien" verdiente und im südlichen oder antarktischen Eismeer liegen würde, ist sehr Zweifel- Haft (§. 119). 2 Aus eine einzige Halbkugel drängt sich zwar nicht alles Land (auch abgesehen von den Inseln) zusammen; wenn man aber an die Stelle des Aequators einen andern Um- fang setzt, so daß an die Stelle des Nordpols ungefähr London ' oder ein Punkt des Kanals) tritt, so hat man die größte Masse Landes auf der einen dieser Halbkugeln, aus der anderen die größte Masse Wassers und von Land (außer den Südseeinseln * und Südpolarländern» nur den südlichen Theil von Südamerika, den ostindischen Archipel und Australien, etwa J/io von allem Land, neben 2/s von allem Meer. ^ Ehedem begriff man unter Australien nicht bloß den kontinent mit dem ihn zu- nächst umgebenden Jnselbogen, sondern auch sämmtliche Südseeinseln, ja manchmal selbst den ostindischen Archipel (§. 18), für welchen Inbegriff jetzt gewöhnlich der Name „Oceanien" gebraucht wird. — Auch zählt man gewöhnlich nur 5 Erdtheile, indem man die beiden Amerika, entsprechend ihrer natürlichen Einheit (§. 102), als einzigen Erdtheil „Amerika" zusammenfaßt. Mit gleichem Recht betrachtet man aber auch Asien- Europa zusammen alseinen solchen „Doppelerdtheil", freilich von anderer, ja entgegen- gesetzter Art; denn während die natürliche Einheit der beiden Amerika nicht nur auf ähnliche Formen, sondern auch auf den Maßstab sich erstreckt, ist es dort bloß das erste; ferner bei Asien-Europa Zusammenhang in langer Strecke und ostwestliche Ausdehnung, bei Amerika Verbindung durch eine schmale Landenge und nordsüdliche Erstreckuna (vgl. §. 19). 4 Es ist nicht richtig, wenn man, wie gewöhnlich geschieht, die dr e i Q u er o ceane, den atlantischen, stillen und indischen, bis zum südlichen Polarkreis ausdehnt und erst das südliche Eismeer als fünften Ocean betrachtet; denn jene drei Oceane bilden von da an, wo kein Land mehr sie scheidet, nur ein Meeresbecken und haben auch keine ent- schiedene Gränze gegen das südliche Eismeer, welches vielmehr nur ein Theil jenes großen Ringmeers' ist. Was man aber noch häufig Südsee nennt, nämlich den südlichen Theil des stillen Oceans, etwa vom nördlichen Wendekreis an südwärts, wo die vielen Inseln liegen (die „Südseeinseln" §. 18), ist von jenem „Australocean" wohl zu unter- scheiden. 2*
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