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1. Beschreibende Geographie - S. 270

1872 - Stuttgart : Schweizerbart
270 Die Länder der Erde. lutschen), theils auf der höchsten vorderasiatischen Bildungsstufe (Perser). Zu der iranischen Grundlage (§. 83, „Arier") kommen türkische, auch ara- bische und mongolische Elemente; die alte Zendreligion (Zoroafter); die neupersische Literatur im Mittelalters Im Verlauf der langen Ge- schichte mehrere welthistorische Reiche mit berühmten Hauptstädten, darunter die 3 „persischen"^. — Nach wiederholter Vereinigung jetzt in mehrere Staaten getheilt, Trümmer des letzten persischen Gesammtreichs: Persien als dessen Fortsetzung in Westiran (c. 26000 Q.m., schwerlich über 5 Mill.) mit Teheran, der neuen Hauptst. des „Schah", im Gegensatz zum Os- manenreich an der Spitze der schiitischen Muhamedaner 3. Sodann in Ost- iran : die Staaten von Afghanistan (e. 12000 Q.m., 4 bis 5 Mill.), deren bedeutendste die Namen der Städte Kabul, Kandahar und Herat führend südlich davon die Staaten von Balutschistan (c. 8000 D.m., 2 Mill.), Chan zu Kelat^. Politischer Verfall und demgemäß Landescultur und Stüdtestand sehr gesunken, nur noch wenige über 100000 E. und alle vom früheren Glanz zurückgekommen; vor allen Jsfahan, nicht mehr die größte, noch die Hauptstadt Persiens; größte der Gegenwart das auch einst glänzendere Täbris^. 1 Auf der einen Seite der Hindukoh söstlicher Nordrand, Pic von Kohibaba 16800 F., 5460 Mir.) und der mit jenem am Gilgitknoten (§. 84) zusammenhängende Solimankoh (nebst dem Halagebirg der Ostrand). Auf der anderen die k a s p i- schen (Elburs) und kurdischen Hochgebirge, die in Aserbeidschan «Persisch Armenien, §. 86) convergiren; der Vulkan Demawend im Elburs (13000 F., 4220 Mtr.) im Norden und das neuere Erdbeben von Schiras iui Süden. Der Südrand zum Meer östlich von der Ormusstraße und der Nordrand zwischen dem Elburs und Hindu- koh sehr unbekannt, wahrscheinlich an letzterer Stelle kein Gebirgswall. Im östlichen Tafelland das große Binnensystem des Hilmend mit dem See Hamun, im westlichen das des Sees Schahi (oder von Urumia); im westlichen Gebirgsland Zuflüsse zum Euphrat (Kercha, Kuren) und Kaspi (Kisil-Usen, Attrek», im östlichen der Kabul- fluß zum Indus; der Murghab-Tedschend, ein Iran und Turan gemeinschaftliches Flußsystem. 2 Rosen und Melonen, Arzneistosfe (Assa fötidai und Obstarten („Pfirsich"), Wein; Pferde und Schafe, Seide; Perlen, Bergbalsam, Türkis; Teppiche, Shawle, Gold- und Silberstoffe, Chorasanklingen. Die furchtbare Hungersnoth von 1871/72. 3 Merkwürdig, wie die iranischen Völker der Reihe nach in der Geschichte auftreten: Baktrer, Meder, Perser und Parther; Kurden, Bucharen, Afghanen und Balutschen. Die todten altiranischen Sprachen- Zend (Zendavesta), Pehlvi und Parsi (P a r s e n r est e, Guebern, auch in Indien) und die im Orient sehr verbreitete arabisirte neupersische (die Dichter: Ferdusi, Sadi, Hafis; Schiitensprache) neben dem Kurdischen und Afgha- nischen oder „Puschtu" (daher der einheimische Volksname Puschtaneh, woraus in In- dien „Patanen" geworden ist, §. 229). — Turko manen in Westiran sehr verbreitet, sowie umgekehrt die Tadschik-Bucharen in West- und Ostturkestan (§. 234); mongolisch die Hesareh im ostiranischen Nordrand. * Das altpersische der Achämeniden (Persepolis und Susa), das neupersische der Sassaniden (Schapur und Ktesiphon; Koschru M.), das neupersische der Alidi- schen Sofi (Jsfahan; Abbas M.). Außerdem: das medische (Ekbatana), das par- thische (Arsaciaund Ktesiphon), das Ghaznavidische (erstes „Sultanat" zu Ghaz na; Mahmud); das Seldschuckische (Nischapur und Jsfahan; Malek-Schah) und das mongolisch-iranische (Maragha und Schiras; Hulagu). — Vier Hauptperioden: I. altpersische: 1) vor, 2) nach Cyrus (Eonflict mit den Griechen), 3) nach Alexan- der M.; Ii. antik-n eupersische (Conflict mit den Römern) unter den 4) Arsaciden (Parther), 5) Sassaniden; Iii. muhamedanische (Conflict mit Arabern, Türken und Mongolen): 6) vor, 7) nach Dschingischan, 8) nach Timur; Iv. modern-neupersische: 9) Sofi, 10) die türkischen Dynastien der Afscharen (Nadir-Schah über ganz Iran) und Kadscharen (definitive Losreißung des Ostens).
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