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1. Teil 2 - S. 150

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
150 § 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde. Und wie im Innern der Erde, besonders in kalkhaltigen Ge- Birgen Höhlen entstehen, so spülen Regengüsse, Sturzbäche, Lawinen, Gletscher die Gebirge ab. Bei den härtesten Gesteinsarten, wie Gneis und Granit, bleiben häufig harte Felsblöcke zurück, die sich wohl zu Felsmeeren vereinigen (Odenwald) und durch ihre abenteuerlichen Formen der Sagenbildung Stoff geben (Elbsandsteingebirge). Da, wo nach geschehener Höhlenbildung das kalkhaltige Wasser eindringt, entstehen Tropfsteingebilde (Stalaktiten, von oben nach unten, Stalagmiten, von unten nach oben wachsend): Adels- berger Grotte in Kram, Baumannshöhle im Harz. Besonders wichtig ist die Erosionstätigkeit der fließenden Gewässer, die in Hochflächen tiefe Täler eingraben (Cannons des Kolo- rado) und Gebirge durchbrechen (Rheindurchbruch bei Bingen, Durch- bruch der Elbe durch das Elbsandsteingebirge). Wasserfälle, Strom- schnellen, Riffe im Strombette zeigen solche noch nicht vollendeten Arbeiten des Stromes an. Ebenso großartig ist aber auch die aufbauende Tätigkeit des Wassers, das aus den Verwitterungsprodukten der Gebirge die frucht- bare Ackerkrume der Tiefländer und an den Flußmündungen die reichen Marschländereien geschaffen hat. An flachen Küsten bilden sich unter Einwirkung der Wellen und des Seewindes Sandhügel und -ketten, Dünen. Häufig wandern diese, indem der Seewind immer neue Sandmassen über die Düne treibt, landeinwärts (wandernde Dünen), Wälder und Dörfer unter sich begrabend. Strandseen, Haffs oder Lagunen sind Seen, die durch Landstreifen (Nehrungen) oder Inseln vom Meere geschieden werden und von einem einmündenden Strome mit süßem Wasser gespeist werden. Sie sind seicht und ihre Abgrenzungen nach der See zu wachsen durch Ablagerungen der Sinkstoffe der Flüsse allmählich (Ostseekuste, Venedig). Da, wo ein Fluß seine Ablagerungen weit in das Meer hinausbaut, entstehen Deltas (Nil, Ganges). Moore (auch Bruch, in Süddeutschland Moos, in der nw. Eisel Venn genannt) verdanken ihre Entstehung der Vermoderung von Pflanzen- decken (Heidekraut, Torfmoose, Gräser). Man unterscheidet Überwasser- oder Hochmoore, die sich oft meterhoch über die Wasserfläche erheben, und Unterwasser- oder Niederungsmoore. Die ersteren bestehen aus halbvermoderten (vertorften) Pflanzenresten, die letzteren sind viel- fach von Sand-, Ton-, Mergelschichten, die aus dem das Moos durch- fließenden Wasser ablagern, durchsetzt.
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