1908 -
Halle a.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Leonhardt, Carl, Baltzer, Justus
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
176 Allgemeines über Klima, Tier- und Pflanzenwelt.
Havel-Spreegebiet, innerhalb des großen Talzuges (s. o.) gelegen, hat
man durch Kanäle mit Oder und Elbe verbunden: der Finow-Kanal
verbindet Oder und Havel, der Friedrich Wilhelms-Kanal Oder
und Spree, der Plauesche Kanal Havel und Elbe. (Wichtige Lage
Berlins!) Magdeburg an der alten wö. Handelsstraße. An der
Schlauchmündung Hamburg-Altona.
2. Die Weser tritt bei der Westfälischen Pforte (s. o.) in die
Ebene ein und mündet in einer Bucht ö. des Jadebusens. An ihrem
Unterlaufe Bremen, weiterhin Bremerhaven-Geestemünde. Ihr
Nebenfluß rechts die Aller (Verden) vom Harz (deren Zuflüsse s. o.),
links die Hunte (Oldenburg).
3. Die Ems kommt vom So.-Ende des Teutoburger Waldes,
durchfließt die Münstersche Tieflandsbucht und mündet in den Dollart.
Sie bietet durch den Dortmund-Ems-Kanal dem rheinisch-west-
fälischen Industriegebiet einen Zugang zu dem deutschen Seehafen
Emden. Ihr Nebenfluß, die Haase (Osnabrück), kommt ebenfalls vom
Teutoburger Walde.
4. Der Rhein tritt bei Bonn in die Kölner Tieflandsbucht ein
(Köln, Düsseldorf) und nimmt bei Wesel noch die Lippe, vom Teuto-
burger Walde kommend, auf. Unterhalb Emmerich tritt der Rhein
in w. Richtung fließend in Holland ein (s. § 43).
§ 82.
Allgemeines über Klima, Tier- und Pflanzenwelt.
Das Klima Deutschlands weist in der Richtung von S. nach N.
nur geringe Gegensätze auf, da der Unterschied der geographischen Breite
durch den der Höhenlage aufgehoben wird. Das Klima der oberdeutschen
Hochebene ist sogar um etwas (1° E.) kälter als das norddeutsche
(warum?). Um so größer ist der Unterschied in der Richtung von W.
nach O., da der W. Deutschlands noch unter dem Einfluß des atlantischen,
der O. schon unter dem Einfluß des kontinentalen russischen Klimas steht.
Das mildeste Klima hat die oberrheinische Tiefebene mit einer durch-
schnittlichen Jahreswärme von 11°, während sie in München nur 8 °, in
Königsberg 6° beträgt.
Am regenreichsten ist der Harz mit 150 cm, am regenärmsten
das r. der Oder gelegene Mittelschlesien (40 cm).
Die w. Windrichtung herrscht vor, derart, daß 40—70 % der
Jahreswinde w. oder sw. Richtung haben.
Deutschlands Pflanzenwelt ist die der kälteren gemäßigten
Breitengebiete, also die der sommergrünen Laubhölzer, des Getreides, der