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1. Deutsche Geschichte - S. 133

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland am Ende des dreißigjährigen Krieges.__________133 bürg, zu einem Offiziers- und Beamtenadel um. Dafür wurde er aber auch von den Fürsten in hohem Maße gefördert und mit Vorrechten ausgestattet; er genoß das höchste gesellschaftliche Ansehen und war in jeder Beziehung der erste Stand. Das adlige und höfische Leben aber nahm damals Formen an, die aus dem Auslande erborgt waren; mit der Etikette des französischen Hofes übernahm man französische Sitten und Moden, französische Kleider und Perücken; die französische Sprache wurde die Sprache der seinen Welt, und wer deutsch sprach, glaubte sich dann am geschmackvollsten auszudrücken, wenn er möglichst viele Fremdwörter anwandte. § 142. Das geistige Leben. Auch das geistige Leben hatte durch den Krieg gelitten. Am schlimmsten war die geistige Roheit bei dem «eben. Bauernstande. Aber auch das höhere Schulwesen und die Wissenschaft nahmen erst allmählich wieder einen Aufschwung. Aberglaube war weit verbreitet; der Hexenaberglaube insbesondere war allgemein, und zahllose Frauen und Mädchen wurden als Hexen verbrannt. Gegen den Gebrauch der Folter vor Gericht, durch die man auch Unschuldigen oft ein Geständnis abpreßte, hatte sich noch keine Stimme erhoben. Dichter von Bedeutung gab es damals nur auf dem Gebiete des Kirchengefangs; damals dichtete Paulus Gerhardt seine schönen Lieder. Noch fand sich überhaupt in weiten Kreisen, vornehmlich des Bürgerstandes, eine echte und herzliche Frömmigkeit; die Tiefe des Gemüts und der Empfindung war dem deutschen Volke nicht abhanden gekommen. Einen wesentlich kirchlichen Charakter hat auch diejenige Kunst, die in den nächsten Jahrzehnten am meisten deutsche.art und deutsches Wesen bewährte, die Musik; im Zeitalter Bachs und Handels hat sie herrliche Schöpfungen Musik, hervorgebracht. Die bildenden Künste traten ganz unter den Einfluß des Auslandes, besonders Frankreichs. In der Baukunst gelangte der Barockstil zur Baukunst. Herrschaft, der sich aus dem Renaissancestil entwickelt hatte. Glanz und Pracht bilden den Charakter dieses Stiles; die Baumeister der Zeit suchen durch gewaltige Ausdehnung und reiche Dekoration ihrer Bauwerke den Eindruck des Würdevollen und Großartigen zu erreichen, wie er besonders für fürstliche Schlösser angemessen schien. Dem Barock folgte im Laufe des 18. Jahrhunderts das Rokoko, das weniger auf das Imposante als auf das Graziöse ausgeht. In diesem Stil sind der Zwinger zu Dresden und das Schloß Sanssouci zu Potsdam erbaut.
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