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1. Deutsche Geschichte - S. 159

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedlich Wilhelm I. 1713-1740. 159 waren und die der König auf dem Schloßplätze in der Soldatenstadt Potsdam selbst zu kommandieren pflegte. Friedrich Wilhelm war der erste preußische König, der immer Uniform trug; er fühlte sich am liebsten als Kamerad seiner Offiziere. Um die Ausbildung des preußischen Offizier st andes hat er fsltr’ die größten Verdienste. Fast das ganze Offizierkorps entstammte dem Adel; von nun an wurde der brandenburgifch-preußifche Adel, der noch zur Zeit des Großen Kurfürsten sich so oft aufsässig gezeigt hatte, ein Offiziersadel und erfüllte sich mit treu monarchischer Gesinnung. Die gemeinen Soldaten waren auch jetzt noch zum großen Teil ge- 2s”^n9 worbene Leute und viele von ihnen Ausländer; die preußischen Werber, Aushebung, die ihre Werbeplätze an vielen Orten im Reich hatten, waren berüchtigt durch ihre Verschlagenheit und Dreistigkeit. Indessen hat dieser König zum ersten Male den Grundsatz aufgestellt, daß die jungen Leute unter feinen Untertanen „schuldig und verpflichtet feien ihm mit Gut und Blut zu dienen", und den Regimentern erlaubt Rekruten auszuheben. Jedoch lastete die Wehrpflicht fast allein auf den Bauern; die Städter waren zumeist davon befreit, damit sie ihrem Gewerbe nachgehen könnten. Das Heer stand unter einer fcharfen, ja grausamen M a n n s z u ch t. M-mnszucht Zumal die Desertion wurde auf das härteste, durch Spießrutenlaufen oder 9lus6llblin9-den Tod, bestraft; und doch kam sie häufig vor, da die Soldaten ja zum großen Teil nicht aus dem Lande stammten und kein Vaterlandsgefühl empfinden konnten. Die Ausbildung der Leute war vorzüglich. Hier stand Fürst L e o^I^runt Dessau d?m König als treuer und gleich-gesinnter Helfer zur Seite. In unbedingtem Gehorsam, mit der größten Genauigkeit machten die preußischen Regimenter ihre Übungen; bald sollten sie, was sie auf dem Paradefelde gelernt hatten, auf dem Schlachtfelde bewähren. § 173, Friedrich Wilhelms Landesverwaltung und Volkswirtschaft- Absoiutts-liche Fürsorge. Nicht geringer sind die Verdienste Friedrich Wilhelms I. mu?' um die Landesverwaltung. Davon zunächst war keine Rede, daß sich die Stände (vgl. § 162) seinen Anordnungen nicht gefügt hätten. Er war ein absoluter Herrscher, dem sie „Ordre parieren" mußten; aus eine Eingabe der ostpreußischen Stände schrieb er: „Ich stabilire die Souverainetö wie einen Koeher von Bronce". In seiner selbstherrlichen Art ging er sehr weit; er hielt es z. B. für sein königliches Recht, gerichtliche Urteile umzustoßen, nicht nur um sie zu mildern, sondern auch um sie zu verschärfen. Derselbe König, der das preußische Heer fchuf und durch das eigene tie2eus,;g Vorbild erzog, hat auch einen anderen Grundpfeiler des preußischen Staats-wefens errichtet; er hat die preußische Verwaltung geschaffen und Stos
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