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1. Deutsche Geschichte - S. 176

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
176 Das Zeitalter des Emporkommen? Preußens 1648 — 1786. Havel und Elbe, des Finowkanals zwischen Havel und Oder, des Netzekanals zwischen Netze und Weichsel. Zugleich aber suchte er, wie sein Ahnherr, der Große Kurfürst, den Außenhandel zu entwickeln. Stettin förderte er, indem er die Swine schiffbar machte; an deren Mündung entstand Swinemünde. Die Handelsgesellschaften, die er in Emden für den Handel nach Asien gegründet hatte, muhten freilich im siebenjährigen Kriege ihre Tätigkeit einstellen. § 185. Friedrichs Fürsorge für das Heerwesen, die Verwaltung, die Rechtsprechung, das geistige Leben. Friedrichs vornehmste Fürsorge galt naturgemäß dem Heere, aus dem Preußens Größe und Sicherheit beruhte. In der Überzeugung, daß Preußen, von übelwollenden Nachbarn umgeben, toujours en vedette sein müsse, suchte er durch strenge Aufsicht, durch Manöver und Revüen die Kriegstüchtigkeit und Mannszucht im Heere zu erhalten. Er, der selbst mit Leib und Seele Soldat war, leuchtete als Vorbild militärischer Tugenden seinen Offizieren voran. Diese entnahm er, wenn möglich, nur dem Adel; mit Ausnahme bestimmter Waffengattungen, ernannte er nur notgedrungen, in Kriegszeiten, Bürgerliche zu Offizieren. Von den Mannschaften bestand der größere Teil aus geworbenen Leuten; denn aus wirtschaftlichen Gründen, um nicht zu viele Arbeitskräfte dem Ackerbau und dem Gewerbe zu entziehen, befreite Friedrich noch größere Teile der Bevölkerung von der Wehrpflicht, als sein Vater schon getan hatte. So war das Heer freilich weit davon entfernt, ein Volksheer zu sein; „der friedliche Bürger", sagte der König, „soll es gar nicht merken, wenn die Nation sich schlägt". Der Dienst war streng; doch wurde ein großer Teil der ausgebildeten Leute, wenn sie sich als zuverlässig erwiesen hatten, jährlich auf längere Zeit beurlaubt und konnte in dieser Zeit einem Handwerk nachgehen. Wenn Friedrich Wilhelm I. die preußische Infanterie geschaffen hat, so muß Friedrich der Große als der Schöpfer der preußischen Kavallerie gelten. Für sie erließ er die Weisung: „Es verbietet der König hierdurch allen Officiers von der Kavallerie bei infamer Kassation, sich ihr Tag in keiner Aktion vom Feinde attaquieren zu lassen, sondern die Preußen sollen allemal den Feind attaquieren." Er verstärkte allmählich die Armee bis auf annähernd 200 000 Mann. Für die^ Invaliden trug er Sorge, indem er das Jnvalidenhaus zu Berlin erbaute. Wie Friedrich alle Zweige der Staatsverwaltung leitete, überall persönlich eingriff und entschied, ist oben berichtet worden. Von besonderer -Bedeutung ist seine Fürsorge für die Finanzen. Durch sorgfältige und sparsame Verwaltung hob er stetig die Staatseinkünfte. Um die Einnahmen
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