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1. Deutsche Geschichte - S. 252

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
252 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reich». Berichte, welche von der das Gelände aufklärenden Kavallerie einliefen, und andrer Nachrichten über die französischen Pläne klar geworden, als er im Einvernehmen mit König Wilhelm eine vollständige Rechtsschwenkung der dritten und vierten Armee anordnete. Mit der größten Schnelligkeit und Ordnung wurde diese ausgeführt; der Marsch ging nunmehr nach Norden, anstatt nach Westen. Beaumont. Am 30. August traf die vierte Armee einen Teil der Truppen Mac Mahons bei Beaumont und schlug ihn. Mac Mahon, welcher nun sah, daß es unmöglich sei, Bazaine zu erreichen, zog seine Armee, in welcher 1 Schtbr -3u$t und Ordnung bereits zu schwinden begannen, bei der Festung Sedan am rechten Maasufer zusammen. Er hatte 120 000 Mann; bei dem Heere befand sich auch der kranke Kaiser. Die Franzosen standen auf einem dreieckig geformten Plateau nördlich der Stadt; hier wurden sie am 1. September von den beiden deutschen Armeen, zusammen 200 000 Mann, angegriffen. Von Osten zogen die Truppen der Maasarmee heran; im Südosten überschritt ein Teil der dritten Armee, die Bayern, die Maas und begann den Sturm auf das Dorf B a z e i l l e s, das nach einem langen, außerordentlich harten und verlustreichen Kampfe genommen und, weil sich die Einwohner an der Verteidigung beteiligt hatten, völlig zerstört wurde. Indessen waren andere Truppen der dritten Armee unterhalb Sedan über den Strom gegangen; nördlich von der Stadt reichten sie den Truppen der Maasarmee die Hand, so daß die Franzosen nunmehr völlig eingeschlossen waren, und griffen die feindlichen Stellungen von Nordwesten her an. General W i m p f f e n, der an Stelle des verwundeten Mac Mahon den Oberbefehl übernommen hatte, versuchte vergeblich die Armee durch einen Durchbruch zu retten. Dem Feuer der deutschen Geschütze, dem siegreichen Andringen der Infanterie, die sich auch durch wiederholte todesmutige Anstürme der französischen Kavallerie nicht erschüttern ließ, erlag allmählich der Feind; er wurde nach Sedan hineingedrängt. Jetzt wurde auf den Wüllen die weiße Fahne aufgezogen. Gegen Abend erschien ein Generaladjutant Napoleons bei König Wilhelm, der von den Anhöhen, die sich südwestlich von Sedan erheben, den Verlauf der Schlacht beobachtet hatte, und überbrachte ihm einen Brief des Kaisers Napoleon, worin dieser mitteilte, daß er sich ihm ergebe. In der Nacht 2.6et>tbr. fanden Verhandlungen der Heerführer über die Kapitulation der Armee statt. Sie wurde am nächsten Morgen abgeschloffen: das feindliche Heer, 83 000 Mann, ergab sich; 21 000 Mann waren bereits während der Schlacht gefangen genommen worden. Der gefangene Kaiser hatte am frühen Morgen des 2. September Sedan verlassen und eine Unterredung mit Bismarck und sodann mit König Wilhelm gehabt; das Schloß Wilhelmshöhe bei
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