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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 118

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 118 — ihren Hausvater, der das Hausvermögen verwaltet, auch eine Hausmutter. — Die Regierung hat beschlossen, die Militärgrenze unter Civilverwaltung zu stellen, und bereits den Anfang damit gemacht. Die Militärgrenze zerfüllt a. in die Serbisch-Banatische, die staatsrechtlich zum Gebiet des Königreichs Kroatien-Slavonien gehört, und h. in die Ungarisch-Banatische, staatsrechtlich ein Bestandteil des eigentlichen Königreichs Ungarn. Karlowitz, 6090 E., Sitz des serbischen Patriarchen; Peterwardeiil, starke Festung; Semlin, 10,000 E., Mittelpunkt des türkisch-nngarischen Handels. 8 63. Die Schweiz oder Helvetien liegt im südwestlichen Theile Enropa's, wird von deutschen Ländern, von Oesterreich, Italien und Frankreich eingeschlossen und umfaßt 752,198 Q.-M. mit 2,670,000 E. Von diesem Flächeninhalt kommen 176 Q.-M. aus Schneefelder und Gletscher und 38 Q.-M. auf Seen. Das ganze Gebiet wird durch die Alpen erfüllt, ist also^Hochland. (Vergl. hierüber § 39.) Die fließenden Gewässer gehören dem Stromgebiete des Rheins, der Rhone, der Donau, der Etsch und des Po an. (Vergl. § 46 und 48.) Art Seen ist das Land reicher als jedes andere in Europa. (Vergl. § 48.) Neun von denselben werden mit Dampfschiffen und Segelbooten befahren. Die vorherrschende Gebirgsnatur ist im Allgemeinen dem Ackerbau uicht günstig; derselbe wird nur mit entschiedenem Erfolge anf der Hoch- ebene betrieben. Dagegen weisen die herrlichen fetten Alpenweiden und die grasreichen Triften im Jura die Bewohner vorzugsweise auf Viehzucht und Alpenwirthschaft hin. Der Ertrag der Milch-, Käse- und Butterberei- hing wird auf 33 Mill. Franken geschätzt. Man kann annehmen, daß in der Schweiz 900,000 Stück Rindvieh, 500,000 Stück Schafe und 400,000 Stück Ziegen gehalten werden. Die Bienen- und Seidenraupen-Zucht ist in warmen Gegenden nicht unbedeutend; der Kanton Tessin allein liefert jährlich 48,000 Pfund Seide. Fast in allen Kantonen wird Wein ge- pflanzt; die Weine aus Waadt, Neuenburg, Schaffhausen, Tessin und Bündten gehen auch in's Ausland. Der Bergbau ist nur im Jura wegen der Eisenerze von einiger Bedeutung; man giebt den jährlichen Ertrag auf 200,000 Centner an, wodurch der Bedarf jedoch uicht gedeckt ist. Ebenso muß das Salz aus dem Auslände bezogen werden. Dagegen ist die Schweiz an den ausgezeichnetsten Mineralquellen sehr reich. Baden und Schinznach im Aargau, Pfävers in St. Gallen, Tarasp und St. Moritz in Bündten, Leuk in Wallis ic. sind im In- und Auslande hochberühmt. Die schweizerische Bevölkerung zerfällt der Sprache nach in 4 (Staffen: 1) die französische im Westen, 2) die deutsche (1,838,000) namentlich im No. und im Innern, 3) die romanische in Graubündten, welche wiederum 4 Dialekte hat, 4) die italienische in Tessin und den südlichen Thalschaften von Bündten. Der Religion nach sind drei Fünftel der Bevölkerung Glie- der der evangelischen, zwei Fünftel dagegen Anhänger der römifch-katho- tischen Kirche. Juden leben etwa 2000 in der Schweiz. Die schweizerische Industrie ist sehr bedeutend und im Auslande wohl angesehen. Die Baumwollenmanufaktureu von Glarns, die Spitzen von Neuenburg, die seidenen Waaren von Zürich, die Baumwollen- und
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