1873 -
Frankfurt a.M.
: Jaeger
- Autor: Lüben, August, Cassian, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Malabar ab. Im Süden vereinigen die 8000' hohen blauen Berge die
West- und Ost-Ghats, welche letztere zu der Küstenebene Coromandel
ausgehen, die bald breiter, bald schmaler, bald fruchtbarer, bald saudiger
austritt. Die größte Regenmenge fällt alljährlich auf Malabar, während
Coromandel mehr an Trockenheit leidet.
3. Die Kettengebirge der hinterindischen Halbinsel
stehen wahrscheinlich mit dem chinesischen Alpenland Mnnan in unmittel-
barer Verbindung und werden durch die breiten Flußthäler in 4 parallel-
laufende Gebirgsketten gespalten, welche in der südlichen Spitze der Halb-
insel ans Malilcka endigen; ihre Höhe beträgt an 5000'.
4. Das Hochland von Arabien
ist im Innern ein Plateau, welches nach allen Richtungen in Terrassen sich
abdacht. Die Mitte der Halbinsel, Nedsched, d. i. Höhe, ist ein Plateau-
artiges Gebirgsland mit hohen Felsketten und öden Flächen, welche sich in
der Regenzeit in fruchtbare Weiden verwandeln. Es fällt nach O. zu der
flachen, saudigen Küstenterrasse des persischen Meerbusens ab; im S. zu den
Landschaften Aden und Hadramant, im W. zu Jemen und Heschas.
Im N. scheint das arabische Hochland mit dem syrischen in Verbindung
zu stehen. Im Allgemeinen ist ganz Arabien ein trocknes, dürres Land
ohne Ströme; nur trockne Wasserrinnen, Wadis, sammeln das Regen-
wasser und führen es den Terraffenländern zu, weshalb auch die Küsten-
striche durch abgelagerte Schuttmassen immer weiter ins Meer vorgeschoben
werden. Jemen, welches auch das glückliche Arabien heißt, ist sehr
fruchtbar, da es künstlich bewässert wird. Hier und in der Küstenebene
(Tehama) wird der Kaffeebaum sorgfältig gepflegt. Arabien hat 2 Jahres-
zeiten, eine trockne und eine nasse; in der Regenzeit schwellen die Wadis
furchtbar an und verwüsten durch ihr Gerölle oft die bestellten Felder.
5. Das Hochland von Syrien
oder das syrisch-peträische Gebirgslaud beginnt auf der Halbinsel des Sinai
und zieht sich in nördlicher Richtung bis zum Tanrus in Vorderasien.
Der südliche Theil des syrischen Hochlandes heißt das peträische Ära-
bien, der nördliche das Plateau von Soristan. Die höchsten Punkte
im peträischeu Arabien sind der Sinai und Horeb (7—8000').
Das syrische Bergland besteht: 1) aus der schmalen Küstenterrasse;
2) dem vielfach gestalteten Bergland und 3) aus der 3000' hohen Hoch-
terrasse, welche zum Theil sehr fruchtbare Ebenen enthält. Ungefähr in
der Mitte erhebt sich der 20 Meilen lange Libanon bis zu 12,000'; er
ist kaum 4 M. breit; seine Gipsel bilden eine wellenförmige Linie. Pa-
rallel mit ihm streicht der 15 M. lange Anti-Libanon. Zwischen beiden
Gebirgen ist das Hochthal el Bekaa oder Coelesyrien (3,500'). Vom
Süden des Libanon zieht sich in einer Länge von 60 M. eine tiefe Thal-
Einsenkung, el Ghor, dessen Sohle znm Theil bedeutend unter dem Spiegel
des Mittelmeers liegt (§ 79, Y. 7). Im Norden füllt es der Jordan,
der See von Tiberias und das tobte Meer aus; südlich ist die Thal-
spalte eine trockne brennende Wüste, welche sich bis zum Golf von Akabah
fortsetzt. Die ganze Erscheinung ist das Zengniß einer vulkanischen Revo-