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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 208

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
- 208 — wenigstens unterlag noch immer. Dieselbe besteht aus 2000 Kriegsschonken, welche zwar stark bemannt, aber höchstens mit je 10 Kanonen armirt sind. Im eigentlichen China soll es 2600 Städte geben; die Städte ersten Ranges heißen Fn, die zweiten Ranges Tscheu. 1. Das eigentliche China zerfällt in 18 wohlbevölkerte Provinzen. Hauptstadt ist Peking 1,648,000 Einw. Nanking, 599,000 E. Canton am Sikiang, Seestadt mit 1,236,000 E. Die den Europäern geöffneten Hafenplätze sind Canton, Futscheu, Ningpo, Amoy, Schanghai. Zu Marko Polo's Zeit (1250) war Hang-Tscheu am Kaiserkanal die Hauptstadt von China*). 2. Die unterworfenen Länder. a) Die Mandschurei, dreimal so groß wie Deutschland, wird von den Mandschu und Tungusen bewohnt, welche letztere ein Nomadenleben führem Ihr Hauptreichthum besteht in Pferden, Schafen und Ziegen; nur die Reichen besitzen Kameele. Die Mandschu treiben Ackerbau und sind Nachkommen des nämlichen Volkes, welches im 17. Jahrhundert siegreich in China einfiel und die regierende Kaiserfamilie entthronte. In der Mand- schurei regiert ein Vicekönig des chinesischen Kaisers, welcher seinen Sitz in Sachalin Ula hat. Die Stadt Tondon am Amur ist ein Verbannnngs- ort für chinesische Verbrecher. Die Mandschurei ist auch die Heimat der Gisengwnrzel, welche in China als Universalmittel gegen körperliche und geistige Erschöpfung mit siebenfachem Silbergewicht aufgewogen wird. Ii) Die Mongolei wird von 2 Hauptstämmen, den Mongolen und Kalmücken, bewohnt. Sie sind Nomaden und stehen unter Chanen. In Vieh und Pelzwerk besteht ihr Tauschhandel mit den Russen. Seit 1859 ist der Kaiser durch Verträge verpflichtet, Reisende und Kaufleute das Land ungehindert nach allen Richtungen durchziehen zu lassen. Bis zur Nord- grenze des Landes reicht bereits der europäische Telegraph, und in wenigen Jahren wird er durch die ganze Mongolei bis Peking geführt sein. Die Mongolen sind vortreffliche Reiter und ziehen auf kleinen Rossen von Weide zu Weide. Sie haben eine eigenthümliche Schafart, deren Fettschwänze zuweilen 20—30 Pfund Talg geben. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich in Milch und Fleisch. Während sie früher unter Dschingischan Europa beunruhigten und bis nach Liegnitz vordrangen, sind sie später durch die Buddhareligion friedliebender geworden. Die Zcihl der Chinesen in der Mongolei wird aus 1 Million angegeben. Urga ist die Residenz des chine- fischen Vicekönigs und eines chinesischen Chans; sie liegt nahe am Ende der großen Handelsstraße, welche von Peking nach Kiächta führt. Die Mongolen wohnen in Urga, wie überall, in Filz-Zelten (Jurten). Urga zählt 6—7000 Jurten, Maimatschin 200 chinesische Häuser. *) Die bekannte chinesische Mauer, ursprünglich als Bollwerk gegen die nun unterworfenen Tartaren erbaut, hat ihre Bedeutung verloren und geht ihrem Ver- falle entgegen. Sie beginnt im Nw. des Reichs, bei der Stadt Götschen, läuft auf einer Strecke von mehr als 300 M. über Berge, Thäler, Abgründe, Flüsse bis zum Meerbusen von Petscheli hin, und ist au besonders gefährlicheil Stellen, wichtigen Pässen :c. doppelt oder gar dreifach. Der Körper der Mauer besteht aus einem Erdwalle, der zu beiden Seiten durch Mauern von Steinen und Ziegeln zusammen» gehalten und durch eiue Plattform von viereckigen Ziegeln terraffirt ist. Sie hat eine 5' hohe Brustwehr mit Schießscharten, und ist in bestimmten Entfernungen mit kegelförmigen, 37' hohen Thürmen versehen.
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