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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 229

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
- 229 - südliche Vegetation. Kleinasien ist die Heimat der Kirschen und Mandeln; an Getreide, Obst, Seide, Baumwolle, Opium, Tabak ist es noch jetzt sehr reich. Das weidereiche Plateau vou Angora ist eine sehr gesegnete Landschaft und dadurch merkwürdig, daß Katzen, Huude, Kaninchen und Ziegen statt der gewöhnlichen Bedeckung weiches, seidenartiges Haar tra- gen, aus dem das berühmte Kameelgarn gesponnen und bereitet wird. Die wichtigsten Orte darin sind: Skutari am Bosporus (35,000 E.), Constantinopel gegenüber, dessen Kirchhof hier ist und als dessen Vorstadt es betrachtet wird. Zwischen Skutari und Brussa liegt ein armseliger Schutthaufen, die Trümmer von Nicaea, wo 325 die erste Kirchenver- sammlung abgehalten wurde. Zur Zeit der Kreuzzüge war es noch eine bedeutende Festung. Brussa, 80,000 E., am Fuße des asiatischen Olymp, hatte 365 Moscheen, ehe es 1855 fast ganz zerstört wurde. In seiner Nähe liegen die reichhaltigen Meerschaumgruben. Smyrna, 150,000 E., besitzt einen herrlichen Hafen, und ist der blühendste Handelsplatz der Le- vante, wo sehr viele Franken (Europäer) wohnen. Leider wird Smyrna oft von der Pest heimgesucht. Die ganze Westküste ist reich an Trümmern denkwürdiger Orte früherer Zeit; (Troja, Pergamus, Magnesia, Sardes, Ephesus, Millet), Bergama, Magnisa und Sart existiren noch. An der Südküste liegt die Handelsstadt Tarsus, 30,000 E., der Geburtsort des Apostels Paulus. Unweit Seleske ertrank Friedrich Barbarossa im Kaly- kadnus oder Saleph. An der Nordküste sind Sinope, das als Geburtsort des Diogenes und vortrefflicher Hafenplatz berühmt ist, und Tarabison, (Trebisond), 40,000 E., zu merken. Im Innern sind Kutahia (80,000 Einw.), Angora (25,000 E.), Konijah, das alte Jconium (60,000 E.) und Tokat die bedeutendsten Orte. Anmerkung. Die türkische Staatsgeographie zählt die Inseln Lesbos, Chios, Cypern und die Sporaden noch zu dem 5. Ejalat der europäischen Besitzungen. Deshalb wurden dieselben auch oben bereits durchgenommen und hier weiter nicht erwähnt. Nachträglich wollen wir nur noch bemerken, daß im Marmormeere oder Propontis 9 In- seln liegen, „die Prinzen-Jnselchen", welche von Griechen bewohnt sind, und von denen die größere „Marmar-Adassi oder Marmor- insel" diesem Meerestheile den Namen verleiht. 2. Armenien. Von Land und Leuten Armeniens war schon oben S. 185 und S. 227 die Rede. Die beduteudsten Wohnplätze sind Erzerum (Erserum), 140,000 E., auf einer hohen, fruchtbaren Ebene, und Wau (40,000 E.) am gleichnamigen See. Viele Ruinen und alte Inschriften erinnern an die entschwundene Vorzeit. Erzerum ist Mittelpunkt des Handels zwischen Persien und der Türkei und hat selbst bedeutende Industrie. 3. Mesopotamien oder El Dschesireh (Insel) mit Babylonien (Irak Arabi), Chaldäa und Assyrien (Kurdistan) umfaßt das Land des Euphrat und Tigris (§ 78, V). Im Gebirgslande (in Kurdistan) liegt Diarbekr am Tigris, 20,000 E., eine schön gebaute Stadt mit vielen Saffianfabriken. Strom- abwärts (ebenfalls in Kurdistan) folgt Mossul (50,000 E.) mit berühm- ten Musselin-Fabriken. In der Nähe erinnert das Dorf Nimrud an die
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