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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 258

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 258 - liefern schönes Bau- und Farbholz, Wein- und Oelpalmen, Pisang- und Brotfruchtbäume und dienen den Elephanten und Flußpferden zum Aufent- halt. Auf den Feldern stolziren gravitätisch in Trupps von 8—12 Stück zahme Strauße einher. Die wichtigsten Einfuhrartikel in Senegambien sind: Bernstein, Flaschen, Glas. Waffen, Blei, Metallwaaren — und afri- kanische Götzenbilder für die Heiden. Senegambien zählt eine Menge selb- ständiger Negerkönigreiche. Zwischen der Mündung des Senegal und dem Palmenvorgebirge lebt ein Mulattengeschlecht, welches von Negern und Portugiesen abstammt, dem Christenthum angehört und in eigenen Ge- meinden von Ackerbau und Handel lebt. Die Hauptplätze an den Küsten sind St. Louis und Gor^e. Die englischen Niederlassungen, z. B. Bathurst am Gambia, sind bloße Handelsfaktoreien, die portugiesischen Uegen^ im Verfall. Die Besitzungen < der Europäer in Senegambien siehe 2. Sudlln ist ein äußerst fruchtbares Land, welches an den mannigfaltigsten Erzeug- nissen des Pflanzen- und Thierreichs Ueberfluß hat. Alle Produkte, die Senegambien hat, liefert Sudan in größerer Fülle; nur Salz fehlt, und das liefert die Wüste. In den Wäldern begegnet man Heerden von Ele- phanten, Antilopen und Affen, sowie zahllosem Geflügel. Flußpferde und Krokodile sind im Niger häufig. Auch Sudan hat nur zwei Jahreszeiten, eine trockne und eine heiße. Während der Regenzeit ist die Mittelwärme zwischen 16° und 24° R, Die Nächte dagegen sind oft so kalt, daß das Wasser in flachen Gefäßen oder Schläuchen gefriert. Von den Neger- staaten merken wir die folgenden. 1) Das Königreich Ober-Bambarra ist ein Staat der Mandingo und hat zur Hauptstadt Sego, 30,000 E. Die Staaten der Mandingo und Dschaloffen (zwischen Senegal und Gambia) sind klein und unbedeutend. 2) Der Staat Timbuktu war früher ein mächtiger Staat, ist aber jetzt den Tuariks in der Wüste zinspflichtig. Durch feine Lage am Mittel- laufe des Quorra hat Timbuktu für den Handel eine große Bedeutung; es ist Anfang und Ende der Wüste. Die Stadt Timbuktu (13,000 E.) soll unansehnlich sein, heißt aber seit Jahrhunderten „die Königin der Wüste". Die Araber, Tuariks und Fellatah streiten fortwährend um die Oberherrschaft. Dr. Barth mußte seiner Sicherheit wegen daselbst 8 Mo- nate verweilen. 3) Das Königreich Haussa, ein Staat der Fellatah*), gebietet über viele muhamedanische und heidnische Negervölker. Der Sultan wohnt in Sokoto (Sakatu); ihm sind wenigstens 12 Provinzen unterthan, von denen jede wieder unter einem Sultan steht. Die Haussa-Sprache ist eine weiche, konsonantenarme, fließende und feine Umgangssprache, das Fran- zösische in Afrika, welche in den Handelsplätzen sprachverschiedener angren- zender Völkerschaften geredet wird. In Sokoto starb 1826 der Reisende Clapperton. 4 M. nordöstlich von Sokoto liegt Wuruo, die Residenz des Sultans. Andere Städte sind Katsena, welches durch die Kriege mit *) Fellahs heißen in Aegypten und Arabien die Ackerbau treibenden Araber, ^uhlahs sind die im. Hochsudan verbreiteten Neger, von welchen die Fellatah in ^iefsndan abstammen.
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