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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 264

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 264 — mung der Stadt und der Eroberung des Landes endete. Noch ist der Be- sitz des Landes mit öftern Kriegen verbunden; seitdem aber der kühne Führer der feindlichen Araber, Abd el Kader, 1846 in französische Ge- fangenschaft gerathen und auf sein Ehrenwort nach Kleinasien entlassen ist, scheint mehr Ruhe in das neue Besitzthum eingekehrt zu sein. Ein stehen- des Heer von 80,000 Mann weiß dasselbe im Zaume zu halten. In- dustrie, Landwirtschaft und Handel sind noch in der ersten Entwicklung begriffen. Wie England die Indus zu gewinnen wußte, so macht sich auch die französische Regierung jetzt die einheimischen Völker geneigt. Viele Beamte sind Araber; ganze Regimenter arabischer Stämme (Spahis oder Zuaven) sind organisirt und dienen treu ihrem neuen Beherrscher. Es zer- fällt in die 3 Provinzen: Oran, mit der Hauptstadt Oran, 34,000 E., Algier, mit der Hauptstadt Algier, 52,000 E., von halb europäischem Ansehen, und Constantine, mit der Hauptstadt Constantine, 35,000 E. Algier hat eine Telegraphenverbindnng mit Marseille. Dampfschiffe ver- binden beide Städte in 36 Stunden. In der Nähe der Stadt ist die höchst fruchtbare Ebene Mctischda, welche die europäischen Hauptstädte mit Gemüse versorgt. Frankreich ist bemüht, durch Vertrüge sichere Handels- wege nach Timbuktu und Senegambien herzustellen. b. Senegal, an der Westküste, umfaßt 4540 [Um mit 210,000 E. Frankreich bezieht von'hier aus jahrlich 21/2 Mill. Pfund Akazien-Gummi. Die Hauptorte sind Portendik, St. Louis und Gorve. c. Lonrlion oder Keunion, 45,61 H>M. mit 210,000 E.) ist nebst der Insel St. Marie und Mayotte (6 □!. mit 12,000 E.), einer der Comoro-Jnseln, wegen ihrer Colonial-Waaren von Bedeutung. Bonrbon ist sehr gebirgig, waldreich und fruchtbar; es hat einen rauchenden Vulkan. 4. Spanien. Die spanischen Besitzungen in Afrika umfassen an der Nordküste des marokanischen Reichs vier feste Plätze (§ 69) und außer einem Antheil an den guineischen Inseln insbesondere das'general-Capitanat der kana- rischen (7 große und 6 kleine, 131 [Um.) Im Alterthum galten sie als Inseln der Seligen (insnlae fortunatae), und ihr jetziger Produkten- reichthum, ihre 'Naturschönheiten, ihr herrliches Klima rechtfertigen diese Vorstellung. Sie sind vulkanischer Natur; der Pic von Teneriffa (11,408') erreicht die Region des ewigen Schnees und zeigt an seinen Abhängen alle Pflanzenregionen. Wein (Kanariensekt), Südfrüchte, Baumwolle, Zucker :c. gedeihen vortrefflich. Von diesen Inseln, zu welchen auch das wasser- reiche Ferro gehört, haben die Kanarienvögel ihren Namen erhalten. Santa Cruz auf Teneriffa, 12,000 E., Orotava, 8000 E. 5. Holland. Die holländischen Besitzungen bestehen nur noch aus einigen Forts und Handelsniederlassungen an der guineischen Goldküste. Dänemarks Kolonien in Ober-Guinea sind in jüngster Zeit durch Kauf an England gekommen.
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