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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 88

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
ö" Europa. doch ziemlich niedrig das rechte Ufer des Stromes auf eine lange Strecke hm umsäumt. Ein schmaler, südwärts laufender Rücken trennt ferner auch das Wolga- und Dongebiet. Der breite Landrücken wird in seiner westlichen Fort- setzung durch das Thal des Dnjepr durchbrochen, erreicht am Donetz (zum Don) seine höchste Erhebung (370 m) und enthält in seiner Mitte eine höchst fruchtbare Einsenknng mit reichen Getreidefeldern, während seine Ränder ziemlich dürr sind. Noch westlicher folgen, an die Karpaten herantretend und reich an Laubwäldern, die podolische und galizische Platte, und endlich die pol- nische Platte mit der Lysa Gora (650 m), an die sich die deutschen Fort- setzungen des Rückens (zunächst das Tarnowitzer Plateau, vergl. § 36) anlehnen. Zwischen beiden Rücken tritt gleichsam als Bindeglied die düna-donische Landhöhe auf, die von der oberen Düna und dem mittleren Don sich ausdehnt. Innerhalb der anfänglich betrachteten Umränderung wird durch die bei- den langen Landrücken und die düna-donische Landhöhe eine Scheidung des großen somatischen Tieflandes in folgende Teile bewirkt: 1) Das arktische (sarmatische) Tiefland, im N. des nralifch-baltifchen Rückens. Es dacht sich gegen Nw. ab, besteht in den nördlichsten Partien aus Sumpfebenen (Tundren), weiter südlich aus weiten Nadelwäldern, trägt jedoch im Sw. auch Korn- und Flachsfelder (in den Ostseeprovinzen). 2) Das centrale Becken, von der Wolga durchflössen (Wolgabecken). Es kann wieder in das obere (bis zum Eintritt der Kama in den Strom) und in das untere Becken (von der Kama abwärts) zerlegt werden. Es ist außer- ordentlich fruchtbar und trägt ohne Düngung große Mengen von Hanf, Getreide, Tabak, Obst, an seinen Rändern schöne Laubwälder (z. T. von Linden). 3) Das polnisch-westrussische (polnisch-lithanische) Becken, im W. hügelig und wohl angebaut, doch an den Flußniederungen vielfach sumpfig, im O. (am Pripet und Dnjepr) von den 1500 □ Meilen umfassenden Rokitnosümpsen erfüllt, die an höheren Teilen gewaltige Laubwälder tragen. Im N. der Sümpfe befindet sich der Wald von Bialowiez, in dem noch Auerochs und Elen vorkommen. 4) Das pontisch-kaspische Tiefland, im N. des schwarzen Meeres und von dort über die Wolga nach dem Nordufer des kaspischen Meeres laufend. Im W. z. T. wohl angebaut, im O. von Salzsümpfen und Sandhügeln durch- zogener Steppenboden, der jedenfalls früher zum kaspischen See gehörte. Im Frühjahr und Herbst ist die Steppe grasreich, im Sommer versengt, in dem 6 Monate langen Winter eine gewaltige Schneefläche. Nur Nomaden können in diesem Teile des Tieslandes ihr kümmerliches Dasein fristen. § 39. Pas Koch- und Giefland der Wyrenäenhatöinsel. Von dem außerhalb des kontinentalen Dreiecks liegenden Landgebiete betrachten wir zunächst die drei großen südlichen Halbinseln. In ihnen herrscht das Hochland entschieden vor. Bei der Betrachtung der Pyrenäen- Halbinsel ergiebt sich folgende Gliederung: Im N. wird die Halbinsel durch einen Rand von Gebirgen begrenzt, welche in folgende Teile zerfallen:
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