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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 234

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
^4 Europa. der nördlicheil und mittleren Schweiz bis tief in die Hochalpen hinein (in den Kantonen Schaffhausen, Thurgau, St. Galleu, Appenzell, Glarns, Uri, Schwyz, Zug, Zürich, Aargau, Luzern, Unterwalden, Solothnrn, Basel; größerenteils im Kanton Bern, zum Teil in Graubünden und Wallis, obere Teil); italienisch sind c. 150 000 Einw. im Kanton Tessin und in ein- zelnen Teilen Graubündens; romanisch (Rhätoromanen, Ladiner oder Chur- wälsche) e. 45 000 im Vorder- und Hinterrheinthal, im Engadin und Mün- sterthal. — Der Konfession nach scheiden sich die Schweizer in über 11/2 Mill. Protestanten (der reformirten Lehre Zwingli-Calvins angehörend), welche be- sonders auf der''bevölkerten Hochebene und im Jura wohnen, und 1 Million Katholiken, besonders in den höheren Alpengegenden. Der Bergbau liefert außer Gefteiuarten (Sand- und Kalkstein, Schiefer, Gyps und Marmor), namentlich Eisen, besonders im Jura, doch verhindert der Mangel an Brennstoff die entsprechende Ausbeutung der Eisenminen, so daß die Schweiz kaum x/4 ihres Eisenbedarfes deckt. Auch Kochsalz wird nur in unzureichender Menge produciert (iu den Kantonen Basel, Aargau und Wallis). Mineralkohle kommt zwar vor in Wallis (Anthracü), bei La Banx, Semsales und Käpsnach (Pechkohle) und in den Kantonen St. Gallen und Zürich (Schieferkohle), doch sind weder der Reichtum noch die Beschaffen- heit dazu augethau, den Import ausländischer Kohle zu beschränken; derselbe reicht fast an die eigne Produktion der Schweiz heran. Der Ackerbau ist wegeu der Bodenbeschaffenheit im ganzen beschränkt; selbst die Hochebene erzeugt nicht genug Getreide, so daß große Mengen desselben importiert werden müssen (namentlich aus Süddeutschland und Ün- garn); nur Solothurn, Lnzern und Schaffhausen erzeugen Getreide über ihren Bedarf. Wichtig ist der Anbau von Futtergewächsen sür die Viehzucht. Wein wird in den Kantonen Waadt, Nenchlltel, Wallis, Thurgau, Geuf und Zürich gebaut, der meiste in Waadt, der beste in Wallis, Waadt und Nenchatel. Groß ist der Obstreichtum, namentlich im Thurgau, iu der unteren Rheingegend, in den Kantonen Zug und Luzern; derselbe wird teil- weise zu Most (von Birnen) und zu Kirschwasser (in Zug) verwendet. — Der Waldreichtum der früheren Zeit ist sehr im Schwinden, da der Holz- verbrauch um V4 die eigne Produktion übersteigt. Von dem Walde, der nur noch c. 19 pct. der Gesamtfläche bedeckt, gehört nur ein ganz kleiner Teil dem Staate, der größte Teil dagegen Gemeinden oder Privaten. Die Wälder sind sehr arm an Wild, doch kommen Berghasen und Füchse, vereinzelt Gem- sen, Murmeltiere, auch wohl Bären (in Graubünden), Adler und Lämmer- -geier (in den Hochalpen) vor. Die vielen Seen und sonstigen Gewässer sind wenig fischreich. Eine besonders hohe Entwicklung hat naturgemäß die Viehzucht, welche durch die Alpentriften fo sehr begünstigt wird. Von den 1 036 000 Stück Rindvieh (1876) kommt das meiste auf Graubünden; trotzdem muß der Bedarf an Vieh durch Einfuhr erheblich ergänzt werden (1875 überstieg die Ein- fuhr um 50 000 Stück die Ausfuhr). Ebenso müssen an _ Butter und Schweineschmalz bedeutende Mengen importiert werden, da die Alpenwirt- schaffen überwiegend Fettkäse, dagegen keine Butter bereiten. Von den 6 bis
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