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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 245

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Europa. 245 Blumenzwiebeln (Haarlem) und mit Futterkräutern bestellt. — Viehzucht. Die herrlichen, fetten Wiesen der Niederungen begünstigen die Pferde- und Rindviehzucht, welche so bedeutend ist, daß Butter und Käse (namentlich von Edam, Alkmaar und Limburg) einen einträglichen Ausfuhrartikel abgeben. — Die Fischerei im allgemeinen, der Härings- und Kabeljaufang im be- sondern, ernähren 30—40 000 Menschen. Holz muß in Holland, wenn man sich nicht mit Torf begnügen will, eingeführt werden, da es dort sehr wenig Wälder giebt. Ebenso fehlt auch Ouellwasser an vielen Orten, sowie festes Gestein; das Salz muß dem Meere abgewonnen werden. Industrie. Die holländische Industrie steht hinter der belgischen ent- schieden zurück; nur die Tabaks-. Papier- und Leinwandfabrikation find bedeutend, auch kommt etwas Wollen-, Baumwollen- und Lederfabrikation vor. — Handel. Der Handel Hollands nach dem In- und Ausland ist viel bedeutender, als der belgische. Er war im 17. Jahrhundert von Ausschlag gebender Bedeutung, doch ist er allmählich von dem englischen überflügelt worden. Trotzdem erstreckt er sich noch über alle Erdteile. Die allgemeine Einfuhr betrug 1874 6313 Mill. kg, sie hatte 1876 einen Wert von 1276 Mill. Mark; die allgemeine Ausfuhr betrug 1874 3168 Mill. kg, die- selbe hatte 1876 einen Wert von über 920 Mill. Mark, die Durchfuhr betrug 190 Mill. Mark. Unter den Importartikeln stehen Kolonial- waren (Kaffee, Zucker, Reis, Indigo, Zinn), ferner Manufakturwaren, Steinkohlen, Getreide, Holz und Wein im Vordergrunde; unter den Exportartikeln Gemüse, Vieh, Fische, Butter, Käse; die inlportierten Kolonialwaren werden zu einem großen Teile wieder in die Nach- barländer exportiert. — Die Handelsmarine besaß 1874 1827 Seeschiffe; einliefen in dem erwähnten Jahre 8480 Schiffe, wovon 3635 Dampfer; aus- liefen 8500, wovon 3590 Dampfer. Hierzu kamen 1874 für die Rhein- fchiffahrt noch 24 550 einlaufende und 12 400 auslaufende Fahrzeuge. Der Hauptverkehr besteht mit England, Deutschland, den eigenen Kolonieen, Belgien und Frankreich. Die beiden wichtigsten Handelsstädte sind Amsterdam und Rotterdam, zu denen noch Schi edam, Harlingen, Helder, Dordrecht, Gröningen, Delszyl u. a. kommen. Ein außerordentlich entwickeltes Kanalsystem vermittelt den Binnenverkehr; unter den Kanälen sind die wichtigsten der Holland- und West-Kanal, welche Amsterdam mit der Nordsee verbinden und beide für Seeschiffe benutzbar sind (Gesamt- länge der Kanäle 1878 2 842 820 km). Die Eisenbahnen haben (1880) eine Länge von 1785 km, die Tele- graphenlinien eine Länge von 13 358 km. Die Volksbildung ist säst ganz allgemein (Schulzwang); Universitäten zu Leydeu, Utrecht, Gröningen und Amsterdam. — Die Städte sind zahlreich, sauber und regelmäßig. Geschichte des Landes: Von Spanien rissen sich die Staaten Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Friesland, Oberyssel, Groningen, los und erhielten nach langem und schwerem Kampfe ihre Unabhängigkeit im westfälischen Frieden anerkannt. Die Oranier wurden Erbstatthalter des Bundes. 1795 wurde Holland durch die Franzosen in eine batavische I
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