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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 274

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
274 Europa. von großer Fruchtbarkeit vorhanden (Fruchtebene von Valencia und Murcia in Spanien; von Algarve und Coimbra in Portugal). Repetition der Stromgebiete (vergl. § 50, 51): 1) Zum atlan- tischen Ocean der Minho; der Duero mit Pisnerga (rechts); der Tajo (portugiesisch Tejo) mit Jarama rechts (in die wieder der Manzanares, der Fluß von Madrid, geht). 2) In den Golf von Cadiz die Gnadiana und der Guadalquivir (mit dem Jenil links). 3) In das mittellän- dische Meer (Golf von Valencia) der Ebro, Guadalaviar, Jucar, sowie die Segura (in das offene mittelländische Meer). Die Flüsse siud (bis aus den Guadalquivir) wegen Wasserarmut für die Schiffahrt wenig brauchbar; Kanäle für die Schiffahrt fehlen fast ganz, doch giebt es zahlreiche Wasserleitungskanäle, zum Teil aus älterer Zeit (namentlich in den östlichen Küstenebenen). Das Klima der Pyrenäenhalbinsel ist sehr verschieden; man kann im ganzen ein dreifaches Klima unterscheiden: 1) ein oceanisches im N. und Nw. mit kühler Luft und starken Niederschlägen (daher saftige Vieh- weiden, frifche Wälder, gute Obstgärten); 2) ein kontinentales Klima auf den centralen Hochebenen mit heißen, trockenen Sommern und kalten Wintern (daher spärliche Vegetation, wenig Ackerland und Wald; meist als Schafweide benutzte Heide); 3) ein ganz fü dl ich es Klima in den geschützten Küstenebenen des W. (Coimbra), S. (Algarve, Malaga, Almeria), O. (Va- lencia, Alicante, Murcia), sowie in den Tiefländern von Andalusien und Aragonien, fowie in der Hochebene von Granada. Namentlich in den süd- lichen Niederungen ist die Wärme sehr groß, wenngleich die Seewinde sie mildern. Hier gedeihen Südfrüchte aller Art (Oliven, Limonen, Orangen, Johannisbrotbäume, auch wohl Dattelpalmen). Dazu kommen edle Wein- arten (Malaga, Jeres, Oporto), Zuckerrohr und Baumwolle. Die Bevölkerung Spaniens ist an den Küsten stärker als im iuueren, denn während an den ersteren dieselbe bis zu 6000 aus 1 □ Meile wohnt, finden sich auf der Hochebene durchschnittlich kaum 500. Die Bevölkerung ist ein Mischvolk, das aus keltischen Ureinwohnern, Römern und germanischen Stämmen (Sueven, Gothen, Vandalen), sowie semitischen Elementen (Kar- thagern und Arabern) entstanden ist. Neben den eigentlichen Spaniern haben sich noch Basken im N., Araber (Moriskos) im S.-, sowie Zigeuner (verhältnismäßig viel) und Juden (zerstreut) erhalten; diese Minderheit um- saßt im ganzen l/2 Million. Die katholische Religion ist herrschend, die Zahl der Nichtkatholiken sehr gering. — Die Sprache ist die klangvolle „castiliani- sche". Der echte Spanier (Castilianer) ist von starkem Selbstgefühl, von Liebe zum Vaterland und zur Freiheit beseelt, von ernstem, förmlichem We- fen, der katholischen Kirche (bis zur Unduldsamkeit gegen andere Bekenntnisse) ergeben, leidenschaftlich, aber auch höchst genügsam, ritterlich, tapser. Im einzelnen machen sich Unterschiede zwischen den Caftilianern und den Bewoh- nern anderer Landschaften (den Cataloniern, Aragonefen, Valencianern, An- dalusiern) geltend, wie dies schon durch die außerordentliche Verschiedenheit der Natur und des Klimas bedingt ist. Die größte Lebhaftigkeit findet sich bei den Bewohnern der südlichen Gegenden, die nicht nur unter dem Einflüsse
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