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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 349

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Asien. 349 nische Türken, Armenier (größtenteils christlich), kurdische Berg- Völker, christliche Maroniten (im Libanon) und Drusen (gleichfalls im Libanon, mit einer aus christlichen und muhamedanischen Elementen gemischten Religion). Klima und Boden in der asiatischen Türkei begünstigen den Ackerbau; namentlich war in alter Zeit die Fruchtbarkeit von Kleinasien und Mesopo- tamien berühmt. Neuerdings ist dieselbe in Folge der Entwaldung besonders in Kleinasien sehr zurückgegangen. Trotzdem sind die bewässerten Teile noch immer recht produktiv; wo die Bewässerung sehlt, findet sich dagegen Steppe. Gebaut werden Oliven, Südfrüchte, Wein, Obst, Krapp, Getreide, Tabak und Mohn. Hierzu kommt gutes Bauholz, besonders aus den Wäldern auf der Nordseite. Die Cederu des Libanon sind größerenteils geschwunden, dagegen finden sich dieselben noch einigermaßen zahlreich im Tanrus. — Die Viehzucht wird von den Nomadenstämmen betrieben und erstreckt sich besonders auf Schafe, Pferde, Angoraziegen, Maultiere und Seidenraupen. Der Bergbau ist sehr vernachlässigt, trotzdem namentlich Kleinasien hin- reichend mit unterirdischen Schätzen (Kupfer, Silber, Steinfalz und Meer- fchaum) gesegnet ist. Die Fischerei liefert an der syrischen Küste und um Rhodus reiche Ausbeute an Schwämmen. Die Industrie, welche im Mittelalter außerordentlich blühte, ist seitdem zurückgegangen, erzeugt indes noch immer Seidenzeuge (Damaskus, Bagdad, Brussa), Baumwollen- stosse (Mossnl. Damaskus, Smyrna ?c.), Shawls und Kamelots (Angora), Teppiche (Brussa und Damaskus), Säbelklingen (Damascener) u. Der Binnenhandel wird wegen der Unsicherheit hauptsächlich durch Karawanen betrieben, welche von Mesopotamien her über Erserum nach Trapeznnt, dem Haupthafen am schwarzen Meere, oder von Bagdad am Tigris über Haleb nach Jskanderuu, eventuell auch über Damaskus nach Beirut gehen. Den Seehandel vermitteln die Europäer, namentlich dienen ihm österreichische, englische, französische, russische Schiffe. Haupthandelsplätze sind: Smyrna, Trapezunt, Beirut, Basra, Bagdad, Damaskus, Haleb. I. Kleinasien. Die wichtigsten Orte sind: Skutari, am Bosporus, Constantinopel gegen- über, dessen Hauptkirchhof hier liegt und als dessen Vorstadt es betrachtet wird; es hat mit den sich am Ufer meilenweit ausdehnenden kleineren Ortschaften c. 100 000 Einw. Zwischen Skutari und Brussa liegen die Trümmer von Nicaea (Kirchenversammlung 325). Brussa, 70 000 Einw., am Fuße des asiatischen Olymp, früher Hauptstadt des Osmanenreichs. In seiner Nähe liegen reichhaltige Meerschaumgruben. Smyrna, 150 000 Einw., mit trefflichem Hafen, blühender Handelsplatz, über die Hälfte der Einwohner find Europäer, namentlich Griechen. Mehrere Eisenbahnenlinien gehen von Smyrna aus in Thäler des westlichen Kleinasiens (z. B. nach Manissa, dem alten Magnesia am Sipylns). Die Inseln an der Küste Kleinasiens, die einst in hoher Blüte standen, sind jetzt ohne be- deutende Städte. Die wichtigsten sind Lesbos (fast 30 Hümeil.), Ehios (c. 20 □ Meil.), Samos (10 Dmetl.; steht seit einiger Zeit unter einem besonderen Fürsten, welcher der türkischen Oberhoheit unterworfen ist, und entwickelt sich seitdem in erfreulicher Weise), Rhodus (27 □Meil., lange Zeit Stützpunkt der
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