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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 370

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
370 Afrika. Die jetzige Hauptstadt Gondar ist nur noch ein Schatten früherer Größe und Herrlichkeit (früher 60 000, jetzt nur 7000 Einw.). Einige Meilen südlich liegt der herrliche Tsaua-See. Magdala, im O. des Landes, ist durch die Erstürmung im Jahre 1868 berühmt. In der südlichen Landschaft Schoa liegt Ankober, 6000 Einw. § 104. Z)ie umhamedanischen Wegerstaaten in Sudan und Senegamöien. Sudan oder Nigritien^ das Land der Schwarzen, und Senegambien wer- den von den sogenannten Sudannegern bewohnt, unter welchen die Fulah (Fehäta), Mandingo und Iolosfen die bedeutendsten sind. Sie bekennen sich jetzt größtenteils zum Islam, treiben Ackerbau, Viehzucht und Handel, einzelne sogar Bergbau und Gewerbe. Handelsverbindungen reichen vom Ocean bis weit ins Innere hinein. t. Senegambien ist ein an der Küste flaches, nach Sudan hin bergiges Land. An der Küste ist das Klima drückend heiß, in den Höhen gemäßigt. Vom November bis März währt trockene Jahreszeit; vom März bis November nasse. Das Klima ist in den Niederungen den Europäern nicht günstig. Senegambien hat wegen der treff= lichen Bewässerung eine außerordentliche Fruchtbarkeit, so daß sich neben reichen Viehweiden, ergiebige Felder und üppige Wälder finden. Am wichtigsten ist die Gewinnung von Gummi (Senegalgummi). Die Ausnutzung des Landes durch Anbau und Handel geschieht von Europäern, von denen die Franzosen besonders Besitzungen am Senegal (9 Stationen) und am Kap Verde mit St. Louis, 16 000 Einw., die Engländer am Gambia mit Bathurst, 14 000 Einw., die Portugiesen weiter südlich haben. Die genannten Mächte erhalten die im Lande befindlichen Negerreiche in Abhängigkeit. Neben Gummi gelangen Stranßsedern, Datteln, Häute und Sandelholz zum Export. 2. Sudan. Das Land zwischen Senegambien und dem ägyptischen Kordosan gehört dem Gebiete des tropischen Regens an und ist reich au fließenden und stehenden Ge- wässern, daher finden sich hier die mannigfaltigsten Erzeugnisse des Pflanzen- und Tierreichs. Es liegen hier eine Anzahl Negerstaaten, von denen einzelne im O. den Islam angenommen haben. Die wichtigsten sind folgende: a. Wadai im O., mit der Hauptstadt Abcschr, muhamedauisch. d. Baghirmi, im S. des Tsad-Sees und zu beiden Seiten des in diesen fließenden Schari, mit der Hauptstadt Mussenja; es ist gleichfalls mnhamedanisch. c. Bornu, im W. des Tsad-Sees, mit der Hauptstadt Kuka im Sw. des Tsad-Sees; sein Gebieter hat sich durch freundliches Entgegenkommen gegen enro- päische Reisende (Nachtigal ?c.) rühmlich hervorgethan. d. Die Lellüta- oder Lulah-Reiche, zwischen Bornu und Senegambien, von civilisationssähigen und umgänglichen Volksstämmen bewohnt und ziemlich gut bevölkert. Zu ihnen gehören: Adamaua, am Winne; Sokoto, westlich von Bornu; Gando, weiter westlich und zu beiden Seiten des unteren Niger; Mas-
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